Stress an der Kasse: So kämpfen Verkäufer gegen überforderte Kunden!

Supermarkt, Deutschland - An den Supermarktkassen kommt es häufig zu stressbeladenen Situationen sowohl für Kunden als auch für Kassierer. Vor allem lange Schlangen und erhöhte Erwartungen führen oft zu einem angespannten Klima. Kassierer stehen unter erheblichem Druck, da Einzelhandelsunternehmen Vorgaben zur „Schlagzahl“ haben. Diese bestimmen, wie viele Artikel in einer bestimmten Zeit gescannt werden müssen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Unternehmensvorgaben und den Bedürfnissen der Kunden zu finden, ist oft eine Herausforderung. Viele Kassierer versuchen ihr Bestes, um beiden Seiten gerecht zu werden und Stress zu minimieren. Eine freundliche Ansprache an den Kassierer, wenn man mehr Zeit benötigt, kann oft hilfreich sein, wie beispielsweise mit den Worten: „Ich bin heute etwas langsamer, könnten Sie bitte etwas langsamer scannen?“
Zusätzlich berichten viele Kassierer über weitere Probleme, die ihre Arbeit nicht einfacher machen. Ein häufiges Ärgernis ist das Fehlen von Warentrennern auf dem Kassenband, was zu Verwirrung bei der Zuordnung von Waren führt. Auch Flaschen, die hin- und herrollen oder umfallen, sowie unsachgemäß platziertes Obst und Gemüse verursachen Frustrationen. Komplizierte Bezahlvorgänge, besonders bei Kartenzahlungen, können den Ablauf weiter verzögern. Die ungeduldige Reaktion der Kunden, die oft überrascht sind, wenn sie an der Kasse bezahlen müssen oder ungültige Bankkarten mitbringen, sorgt für zusätzlichen Stress. Unhöfliches Verhalten von Kunden ist ein weiteres häufiges Ärgernis für das Kassenpersonal, das oft als erste Anlaufstelle für Probleme verantwortlich gemacht wird, die außerhalb ihres Einflussbereichs liegen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Kassierer nicht als Gegner zu betrachten, sondern als Menschen, die ebenfalls schwierige Situationen bewältigen müssen, wie focus.de betont.
Stressbewältigung im Einzelhandel
Die psychische Belastung im Einzelhandel ist nicht zu unterschätzen. Eine aktuelle Untersuchung des deutschen Wirtschaftspsychologen Manfred Mühlfelder zeigt, dass die Belastungen für Handelsangestellte in den letzten Jahren zugenommen haben, besonders während der Pandemie. Dies führt häufig zu einer hohen Anzahl an Ausfalltagen wegen psychischer Probleme. Besonders erfahrene Verkäufer wirken weniger gestresst im Umgang mit Kunden als Berufsanfänger, was auf die Bedeutung von Resilienz hinweist.
Resilienz beschreibt die innere Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Stress und negativen Interaktionen. Unzufriedene Kunden können bei Kassierern Zorn und Ärger auslösen, was sich negativ auf die Arbeitseinstellung auswirkt. Mühlfelder fordert daher, dass Unternehmen mehr Unterstützung für ihre Angestellten bieten sollten, um soziale und psychische Ressourcen zu stärken und die Resilienz der Mitarbeiter zu fördern. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören die Implementierung von betrieblichen Gesundheitsmanagement-Systemen sowie das Training sozialer Kompetenzen, um die emotionalen Herausforderungen im Arbeitsalltag besser zu bewältigen. Eine positive Unternehmenskultur und der Zusammenhalt im Team sind entscheidend für ein effektives Krisenmanagement im Handel.
Zusammengefasst zeigt sich, dass sowohl Kassierer als auch Kunden ein hohes Maß an Verständnis füreinander entwickeln müssen, um die oftmals stressbelastete Situation an der Supermarktkasse zu verbessern. Wenn Kunden freundlich und respektvoll miteinander umgehen, kann das zu einem harmonischeren Einkaufserlebnis führen, was letztlich den Stress für alle Beteiligten reduziert.
Details | |
---|---|
Ort | Supermarkt, Deutschland |
Quellen |