Im Neuen Rathaus in Plauen im Vogtland wurde ein großes DDR-Wandgemälde, das als herausragendes Beispiel der Ostmoderne gilt, nach Jahrzehnten hinter Betonplatten restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Das 250 Quadratmeter große abstrakte Werk von Karl-Heinz Adler (1927-2018) und Friedrich Kracht (1925-2007) war zuvor im Foyer des Rathauses verborgen und wurde nun durch eine umfassende Restaurierungskampagne mit Unterstützung der Wüstenrot-Stiftung in Ludwigsburg für alle Besucher sichtbar gemacht.
Das Wandbild, das zwischen 1975 und 1976 entstand, stellt einen wichtigen Beitrag zur baubezogenen Kunst der DDR dar und wurde von Experten als bedeutendes Zeugnis derselben betrachtet. Trotz der damals vorherrschenden sozialistischen Realismus-Bewegung wurden abstrakte Arbeiten von Adler und Kracht toleriert und fanden auch an anderen Orten Anerkennung, wie beispielsweise in der ehemaligen Stasi-Zentrale in Leipzig und im Zwickauer Gewandhaus.
Karl-Heinz Adler, gebürtig aus Adorf im Vogtland, gewann gemeinsam mit Friedrich Kracht in den 1970er Jahren einen Wettbewerb zur Gestaltung der Wand im Plauener Neuen Rathaus. Obwohl das Kunstwerk nach seiner Fertigstellung von Kritik begleitet war und nur elf Jahre sichtbar blieb, erlangte es durch die Restaurierung nun eine neue Bedeutung und wird möglicherweise zu einem beliebten Fotomotiv für Besucher, die ihre Bilder in sozialen Medien teilen möchten.
Die Wiederentdeckung und Restaurierung dieses DDR-Wandgemäldes stellt einen wichtigen Schritt in der Erhaltung des kulturellen Erbes Ostdeutschlands dar. Die Aufdeckung dieses Kunstwerks ermöglicht es der Öffentlichkeit, die Vergangenheit und die künstlerische Vielfalt dieser Zeit zu erleben und zu würdigen, während es gleichzeitig ein neues Bewusstsein für die Bedeutung der baubezogenen Kunst der DDR schafft.
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