Neue Wahlkampf-Ära: KI schafft personalisierte Videos

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat bei der jüngsten Parlamentswahl in Indien eine entscheidende Rolle gespielt. Unternehmen wie Polymath Synthetic Media Solutions, unter der Leitung von Divyendra Singh Jadoun, boten synthetische Inhalte als Serviceleistung an, um den Reichweitenaspekt im Wahlkampf zu maximieren. Start-ups nutzten KI, um personalisierte Videos zu erstellen, in denen Kandidaten den Wählern direkt ihre Botschaften übermittelten. Diese Videos wurden über WhatsApp direkt an die Mobiltelefone der Wähler verschickt. Darüber hinaus wurden QR-Codes verwendet, um Avatare von Politikern in die persönliche Umgebung der Interessierten zu projizieren und somit eine interaktive Erfahrung zu schaffen.

Trotz der Fortschritte stoßen Unternehmen bei der Verwendung von KI im politischen Umfeld auch auf technische Herausforderungen. Beispielsweise können interaktive Chatbot-Anrufe mit Stimmen von Kandidaten zu Fehlern führen, in denen falsche Informationen übermittelt werden. Jadoun betont die Bedeutung ethischer Standards und versichert, dass seine Firma nur „positive“ synthetische Inhalte erstellt. Er lehnte beispielsweise die Erstellung von politischen Gegner diffamierenden Inhalten ab. Interessanterweise warnte sogar die Regierung unter Premier Modi vor möglichen Risiken im Zusammenhang mit KI, obwohl sie selbst diese Technologie im Wahlkampf einsetzte.

Die Parteien investierten erhebliche Budgets in Online-Trolle und Content-Produzenten, um ihre politischen Gegner in negativem Licht darzustellen. Es wird behauptet, dass Modi’s hindu-nationalistische Partei das größte Budget für solche Maßnahmen hatte. Experten wie Sven Nyholm, Professor für Ethik der Künstlichen Intelligenz, betonen die Notwendigkeit neuer Gesetze zum Schutz der Demokratie im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI. Die Zukunft der politischen Kommunikation in Indien wurde maßgeblich durch die Einführung von KI verändert. Firmen wie Polymath Synthetic Media Solutions streben bereits danach, ihre Dienste auch den Parteien in den USA für die Präsidentschaftswahl im November anzubieten.