VW Hauptversammlung: Klimaproteste und virtuelle Versammlung – Aktivisten kritisieren Entscheidung

Vor einem Jahr sorgten Klima- und Menschenrechtsaktivisten bei der Hauptversammlung von VW für erhebliche Störungen. Der VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche (80) entging nur knapp einem Tortenwurf auf dem Podium, während eine Aktivistin später mit freiem Oberkörper gegen das chinesische Werk in der Provinz Xinjiang protestierte. Darüber hinaus kam es zu Klimaprotesten und Straßenblockaden vor dem Versammlungsgebäude.

Die Entscheidung, nach zwei Präsenz-Versammlungen nun wieder rein virtuell zu tagen, stößt auf Kritik von Aktionsvertretern. Ingo Speich von der DekaBank äußerte in einem vorab veröffentlichten Redemanuskript Unmut über diese Vorgehensweise. Er bemängelte, dass die Vorstandsmitglieder im virtuellen Raum vor den Aktionären „wegducken“, nachdem sie sich bei der letzten Präsenz-Versammlung in Berlin noch vor einer heranfliegenden Torte in Sicherheit bringen mussten. Speich betonte, dass dies nicht nur dem Unternehmen, sondern insbesondere der Aktionärskultur in Deutschland schade.

Die Diskrepanz zwischen den turbulenten Ereignissen der letzten Hauptversammlung und dem aktuellen virtuellen Format wirft Fragen auf und wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen VW und andere Unternehmen konfrontiert sind. Die Aktionäre fordern eine offene und transparente Kommunikation sowie eine angemessene Reaktion auf ihre Anliegen. Es bleibt abzuwarten, wie VW auf die Kritik reagieren wird und welche weiteren Entwicklungen sich im Kontext der Hauptversammlung ergeben werden.