Im Rahmen des Prozesses gegen Michael Cohen wurde offenbart, dass Donald Trump offenbar beabsichtigte, Schweigegeldzahlungen zu leisten, um seinen Wahlkampf vor negativen Berichten zu schützen und seine Chancen bei der Wahl im November 2016 zu verbessern. Diese Enthüllung zielt darauf ab, einer möglichen Verteidigungsstrategie entgegenzuwirken, die behauptet, Trump habe die Zahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels getätigt, um seine Familie zu schützen. Cohen betonte, dass die Veröffentlichung von Daniels‘ Geschichte „katastrophal“ gewesen wäre und dass Trump sich dessen bewusst war. Laut Cohen war Trumps einziger Fokus der Wahlkampf, ohne Rücksicht auf seine Ehefrau Melania.
Michael Cohen war einst ein loyaler Anhänger von Donald Trump und hatte als sein persönlicher Anwalt direkten Zugang zu ihm. Allerdings wurde Cohen im Laufe des Gerichtsverfahrens als verurteilter Lügner dargestellt, der bereits unter Eid gelogen hatte. Im Prozess wurde auch seine Rolle bei den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels im Jahr 2018 thematisiert, wofür er eine Haftstrafe verbüßte. Obwohl Trump damals noch Präsident der Vereinigten Staaten war, wurde er von der Staatsanwaltschaft nicht strafrechtlich verfolgt.
Während des Prozesses in New York trat auch David Pecker, der ehemalige Herausgeber des „National Enquirer“, als Zeuge auf. Er bestätigte die Darstellung der Anklage, wonach sowohl er als auch Cohen im Auftrag Trumps vor der Wahl 2016 negative Berichte unterdrücken sollten. Auch Stormy Daniels trat als Zeugin auf und schilderte detailliert intime Begebenheiten mit Trump. Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass sie in der kommenden Woche die Vernehmung ihrer Zeugen abschließen könnte, bevor die Verteidigung entlastende Zeugen aufruft und es zu den Schlussplädoyers kommt. Letztendlich werden die zwölf Geschworenen eine einstimmige Entscheidung treffen, und Richter Juan Merchan wird im Falle einer Verurteilung das Strafmaß festlegen.
