Literaturpreis für Schriftstellerin Barbara Honigmann: Wichtige Auszeichnung für deutsch-jüdische Chronistin

Barbara Honigmann: Eine Chronistin der Zeit und Dichterin der Freiheit

Barbara Honigmann, eine renommierte Schriftstellerin, wird mit dem Friedrich-Schiller-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet, einer der bedeutendsten Literaturpreise des Landes. Die 75-jährige Autorin, die im Ostteil Berlins geboren wurde und nun in Straßburg lebt, erhält die Auszeichnung in Höhe von 40.000 Euro im Deutschen Literaturarchiv in Marbach.

Das Werk von Honigmann zeichnet sich durch eine feinsinnige Sprache aus, in der sie ein sehr persönliches und berührendes Bild des deutsch-jüdischen Lebens zwischen Exil, Spionage und DDR-Kulturelite malt. Ihr Schreiben reflektiert die Erfahrungen ihrer jüdischen Eltern, die die Nazi-Zeit im Exil in London überlebten und nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ostteil Berlins zogen.

Neben ihrem künstlerischen Schaffen hat Honigmann auch in der Literaturszene Anerkennung gefunden. Sie wurde unter anderem mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis, dem Kleist-Preis und dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr erhielt sie den Goethepreis der Stadt Frankfurt.

Eine besondere Beziehung verbindet Honigmann mit dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Im Vorjahr übergab sie dem Archiv einen Großteil ihres literarischen Werks und privaten Briefwechsels als sogenannten Vorlass – eine Geste, die ihre Verbundenheit mit der Literaturszene und ihrem kulturellen Erbe zeigt.

Die Verleihung des Friedrich-Schiller-Preises an Barbara Honigmann würdigt nicht nur ihr beeindruckendes literarisches Schaffen, sondern auch ihr Engagement, die deutsch-jüdische Geschichte und Identität in ihren Werken lebendig zu halten. Ihr Werk ist nicht nur für die Literaturlandschaft von Bedeutung, sondern auch für die Aufarbeitung einer facettenreichen Vergangenheit.