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Krankenhausreform in Baden-Württemberg: Anfahrtszeiten könnten sich verdoppeln, aber Telemedizin bietet Lösungen

Telemedizin als wichtiges Instrument zur Verbesserung der Krankenhausversorgung in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf die geplante Krankenhausreform des Bundes. Laut einer Studie des Softwareunternehmens BinDoc GmbH im Auftrag des Bosch Health Campus könnten erhebliche Versorgungslücken entstehen, wenn die Reform umgesetzt wird. Es wurden Simulationen zur Anfahrtszeit zu Krankenhäusern mit den Leistungsgruppen Allgemeine Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie durchgeführt, die aufzeigen, dass rund 300.000 Menschen im Südwesten aktuell Fahrtzeiten von 30 Minuten oder mehr in Kauf nehmen müssten.

Veränderungen in der Krankenhauslandschaft

Nach der Reform würden sich die stationären Unterdeckungen in den Bereichen Allgemeine Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie mindestens verdoppeln. Dies hätte zur Folge, dass viele Einwohner längere Fahrtwege zu Kliniken in Kauf nehmen müssten, um eine angemessene medizinische Versorgung zu erhalten. Besonders betroffen wären die Bewohner des mittleren und nördlichen Schwarzwalds sowie Gebiete der schwäbischen Alb und des Hochrheins. Die ländliche Bevölkerung stünde vor noch größeren Herausforderungen, Fahrtzeiten von über einer halben Stunde zu bewältigen.

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Telemedizin als Lösungsansatz

Ein Lichtblick in dieser Situation könnte die Telemedizin darstellen. Laut der Studie ließen sich durch telemedizinische Anwendungen Versorgungslücken effektiv verringern. Die Möglichkeit, Ärzte digital bei komplexen Behandlungen zu konsultieren, könnte dazu beitragen, dass insgesamt 109 Krankenhäuser Leistungen der Allgemeinen Inneren Medizin anbieten könnten. Der ländliche Raum würde besonders von telemedizinischer Unterstützung profitieren, da damit eine patientengerechte und wohnortnahe Behandlung sichergestellt werden könnte.

Die Bedeutung der Telemedizin

Professor Mark Dominik Alscher, Geschäftsführer des Bosch Health Campus, betont die Dringlichkeit, Telemedizin als festen Bestandteil der medizinischen Versorgung zu etablieren. Er fordert, das Potenzial der Telemedizin zur Verringerung von Versorgungslücken in Baden-Württemberg voll auszuschöpfen. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass die Telemedizin entscheidend dazu beitragen kann, die Gesundheitsversorgung im Land zu verbessern und für alle Bürger zugänglich zu machen.

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