In der letzten Etappe der 73. Vierschanzentournee in Bischofshofen hat Daniel Tschofenig für eine große Überraschung gesorgt. Der 23-jährige Österreicher setzte sich gegen seine Teamkollegen Jan Hörl und Stefan Kraft durch und gewann nicht nur das letzte Springen, sondern sicherte sich auch den Gesamtsieg der Tournee. Tschofenig erzielte Sprünge von 136 und 140,5 Metern und wurde mit dem goldenen Adler ausgezeichnet. Dies ist der erste Gesamtsieg für Österreich bei der Vierschanzentournee seit 2015, als Stefan Kraft triumphierte.

Beinahe hätte Stefan Kraft, der nach dem ersten Durchgang in Führung lag, seinen Titel verteidigen können, jedoch hatte er Pech mit den Windverhältnissen, die seinen Sprung auf 137,5 Meter beeinflussten. Am Ende landete Kraft auf dem dritten Platz sowohl in der Tages- als auch in der Gesamtwertung. Jan Hörl sammelte Rang zwei und bewies damit ebenfalls seine Stärke im Skispringen, nachdem er sowohl am Montag als auch in der Endabrechnung den zweiten Platz belegte.

Besondere Atmosphäre in Bischofshofen

Der Wettbewerb in Bischofshofen fand vor rund 14.300 Zuschauern statt, die die besondere Atmosphäre bei der Paul-Außerleitner-Schanze genossen. Tobias Ruf, der über seine Erlebnisse während der Tournee berichtet, beschreibt die letzte Minute der Wettkämpfe als sporthistorisch. Kraft äußerte, dass dieser Ort eine besondere sportliche Heimat für ihn sei und machte deutlich, dass er trotz der Enttäuschung nach dem Wettkampf weiterhin große Ziele in seiner Karriere verfolgt.

Bei einer Pressekonferenz nach dem Wettbewerb äußerten sich die drei besten Springer. Tschofenig war überrascht über seinen Sieg, während Hörl gefasst wirkte. Kraft sprach über die Herausforderungen im Skispringen und betonte die Bedeutung seines Teams für seinen Erfolg und seine Konstanz. Tschofenig durfte sich zudem über ein Preisgeld von 100.000 Schweizer Franken (ca. 106.000 Euro) freuen.

Deutsche Mannschaft bleibt hinter den Erwartungen

Die deutsche Skispringermannschaft hatte hingegen einen schwachen Abschluss und enttäuschte ihre Fans. Andreas Wellinger war mit Platz neun der beste Deutsche, gefolgt von Pius Paschke auf dem 12. Platz, Philipp Raimund auf dem 15. und Karl Geiger auf dem 23. Platz. Der Bundestrainer Stefan Horngacher hatte mit dieser Leistung sicher größere Erwartungen an das Team.

Die gesamte Vierschanzentournee 2023/2024, die von Spannung geprägt war, wartet nun auf einen neuen deutschen Sieger. Die zuletzt deutschen Gesamtsieger sind seit 2002 nicht mehr vertreten, als Sven Hannawald triumphierte. Die Vielzahl an beeindruckenden Leistungen und historischen Momenten, die die Tournee bietet, bleibt auch in Zukunft ein Highlight der Wintersport-Saison.

Für weitere Einblicke in die Wettkämpfe und Erfolge der Springer können die Berichte auf op-online, t-online und eurosport nachgelesen werden.