Baden-WürttembergUmwelt

Konflikt um Biosphärengebiet: Landeigentümer kritisieren Planung in Oberschwaben und im Allgäu

Kritik an Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben: Landeigentümer und Bewirtschafter fürchten Bürokratie und Ineffizienz.

In Oberschwaben und im Allgäu ist die geplante Schaffung eines Biosphärengebiets Gegenstand hitziger Debatten. Eine Allianz von Landeigentümern und Bewirtschaftern äußert Kritik an den Plänen sowie am bisherigen Planungsprozess. Die Tatsache, dass es sich um das dritte Biosphärengebiet in Baden-Württemberg handeln würde, verstärkt die Diskussionen, da die Befürworter und Gegner bereits seit Jahren über die Ausweitung des Schutzgebiets diskutieren.

Das potenzielle Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben erstreckt sich über rund 180.000 Hektar und umfasst Gebiete wie den Federsee bei Bad Buchau im Kreis Biberach und das Wurzacher Ried im Kreis Ravensburg. Etwa 20 Prozent der Fläche sind bereits als Naturschutzgebiete ausgewiesen, während die restlichen 80 Prozent als Entwicklungszone angesehen werden. Befürworter wie der Brauereichef Gottfried Härle argumentieren, dass das Biosphärengebiet dazu beitragen kann, die Moore zu schützen, die in Oberschwaben einen bedeutenden Anteil an den Klimaschutzmaßnahmen darstellen.

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Die Landeigentümer und Bewirtschafter der Region zeigen sich besorgt über die potenziellen Einschränkungen für ihren Wirtschaftsstandort durch die geplante Einstufung als Biosphärengebiet. Franz Schönberger vom Kreisbauernverband Allgäu-Oberschwaben betont, dass die Landwirtschaft in der Region durch ein Großschutzgebiet unrentabel werden könnte. Die Allianz der Landeigentümer und Bewirtschafter sieht zudem keine wesentlichen Vorteile für den Arten- und Klimaschutz durch die Einrichtung des Biosphärengebiets.

Obwohl die Diskussionen über das Biosphärengebiet schon seit zwei Jahren laufen, bestehen immer noch viele offene Fragen bezüglich der Umsetzung und Auswirkungen des Schutzgebiets. Die Allianz der Landeigentümer und Bewirtschafter fordert daher eine transparentere und offene Diskussion über die Thematik, um die Bedenken und Interessen aller Betroffenen angemessen zu berücksichtigen.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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