Am 4. März 2025 hat die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag zu einem bundesweiten Streik in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten aufgerufen. Hintergrund sind die bevorstehenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die in einer Woche beginnen werden. In Köln sind Mitarbeiter der LVR-Klinik, der Sozialbetriebe und der Gemeinnützigen Werkstätten betroffen. Auch die städtischen Kliniken, einschließlich der Krankenhäuser in Merheim, Holweide sowie dem Kinderkrankenhaus in Riehl, nehmen an diesem Streik teil. Verdi kritisiert, dass die Leistungen der Beschäftigten in diesen Einrichtungen von öffentlichen Arbeitgebern nicht ausreichend anerkannt werden. Bisher haben wiederholt Streiks im öffentlichen Dienst stattgefunden, um den Druck im Tarifstreit zu erhöhen, wobei zuletzt Kitas und Entsorgungsbetriebe in Köln betroffen waren.
Die Lage ist angespannt: Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung des Entgelts um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten sowie zusätzlich drei freie Tage pro Jahr. Die Arbeitgeberseite hat die Forderungen jedoch als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifgesprächsrunde findet am 14. März in Potsdam statt, nachdem die zweite Verhandlungsrunde Mitte Februar ohne Ergebnis verlief. An dieser waren keine Angebote von Seiten der Arbeitgeber unterbreitet worden, was von Verdi als unzureichende Anerkennung der Leistungen der Beschäftigten angesehen wird.
Beteiligte Kliniken und Herausforderungen
Während die Auswirkungen des Streiks in Köln bereits spürbar sind, sind auch in anderen Bundesländern Kliniken betroffen. In Baden-Württemberg sind 20 Kliniken in Mitleidenschaft gezogen, während in Niedersachsen und Bremen 11 Kliniken betroffen sind. Die Einschränkungen in Baden-Württemberg beginnen bereits am Mittwoch, wobei nur die Notfallversorgung gesichert sein soll. Operationen könnten aufgrund des Warnstreiks abgesagt werden. Verdi betont die Notwendigkeit attraktiver Arbeitsbedingungen, um den Nachwuchs im Pflegebereich zu gewinnen, da viele Beschäftigte unter Überlastung leiden und unbesetzte Stellen ein häufiges Problem sind.
Die Forderungen von Verdi sind umfangreich. Neben den bereits erwähnten Gehaltserhöhungen und flexiblen Arbeitszeiten wird auch eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um etwa 200 Euro pro Monat gefordert. Auch die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, das den Beschäftigten mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung bieten soll, steht auf der Agenda. Angesichts der hohen finanziellen Belastungen der Kommunen – deren Schulden auf ein historisches Niveau von 160 Milliarden Euro gestiegen sind – werden die Verhandlungen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geführt.
Die Tarifverhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind jedoch entscheidend. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14. und 15. März in Potsdam statt, nachdem bereits im Januar die ersten Gespräche ergebnislos im Sand verlaufen sind. Verdi fordert nicht nur faire Löhne, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen, um den öffentlichen Dienst langfristig attraktiver zu gestalten. Die Notwendigkeit politischer Lösungen für die wirtschaftlichen Herausforderungen der Kliniken ist ebenfalls ein zentrales Thema, das die Gewerkschaften immer wieder ansprechen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Situation im öffentlichen Dienst angespannt bleibt und der bevorstehende Streik in Köln nur ein Teil eines größeren Konflikts um Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen ist. Mehr Informationen können in den Berichten von Kölner Stadt-Anzeiger, Tagesschau und Öffentlicher Dienst News nachgelesen werden.