Professor Christian Waldschmidt von der Universität Ulm wurde kürzlich als neues Mitglied in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) aufgenommen. Bei der letzten Mitgliederversammlung erhielt er zusammen mit 24 weiteren Forschenden die Wahl. Ein Willkommensgespräch fand mit acatech-Präsident Professor Jan Wörner statt, in dem Waldschmidt seine Expertise im Bereich der Hochfrequenztechnik darlegte.

Waldschmidt ist ein führender Forscher auf dem Gebiet der Antennen- und Radarsysteme sowie der Satellitenkommunikation. Diese Technologien sind essenziell für die moderne Telekommunikation und die Entwicklung automatisierter Fahrzeuge. Diese Fahrzeuge nutzen Hochfrequenztechnologie, die sich mit der Übertragung von Signalen bei hohen Frequenzen (3 MHz bis mehrere GHz) beschäftigt. Diese Technologie wird in Bereichen wie Mobilfunknetzen, Radartechnik und drahtloser Kommunikation eingesetzt, was sie für den Alltag unerlässlich macht. Laut Studysmarter ist die Hochfrequenztechnologie auch für das Funktionieren des Internets von zentraler Bedeutung.

Forschung und Patente

Waldschmidt hat zahlreiche Forschungsprojekte, die mit Drittmitteln, insbesondere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), gefördert werden. Auch Unterstützung von der Industrie trägt zu seinen Projekten bei. Er studierte und promovierte an der Universität Karlsruhe und leitete zuvor Forschungs- und Entwicklungsgruppen bei der Robert Bosch GmbH.

Seit 2013 ist er der Leiter des Instituts für Mikrowellentechnik an der Universität Ulm. Mit mehr als 300 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, von denen 14 ausgezeichnet wurden, und über 30 Patenten, ist er ein anerkannter Experte in seinem Fachgebiet. Zudem engagiert sich Waldschmidt im VDE und im IEEE und spielt eine wichtige Rolle als Gutachter und Reviewer. Sein Forschungsspektrum reicht von Signalverarbeitung bis zu Hardware-Komponenten. Aktuell untersucht er innovative Ansätze zur Erkennung von Gesten von Fußgängern durch automatisierte Fahrzeuge unter Einsatz von Machine-Learning-Algorithmen.

Technologische Entwicklungen

Die rasant fortschreitende Entwicklung radarbasierter Fahrerassistenzsysteme im Automobilsektor ist bemerkenswert. Diese Systeme, die Frequenzen im Millimeterwellenbereich (ca. 30 – 300 GHz) nutzen, sind mittlerweile erfolgreich auf dem Markt etabliert. Unternehmen wie Bosch, Continental und Valeo zeigen großes Interesse an dieser Technologie. KIT hebt hervor, dass millimeterwellensysteme in überlegenen Lösungen integriert werden, einschließlich System-on-Chip-Lösungen, die Hochfrequenzarchitekturen und integrierte Antennen beinhalten.

Der Einsatz von Hochfrequenztechnologie zeigt sich auch in der Automatisierungstechnik, Robotik und Maschinenbau. Die Millimeterwellen ermöglichen präzise Messungen bis in den Mikrometerbereich, selbst unter ungünstigen Bedingungen. In Kombination mit Drohnen und Radarsensoren untersucht Waldschmidt zudem geowissenschaftliche Parameter, was einen weiteren bedeutenden Aspekt seiner Forschungsarbeit darstellt.

Die Einbindung von Hochfrequenztechnologie in unterschiedliche Bereiche, einschließlich der Medizintechnik, spiegelt die Vielseitigkeit und Relevanz der Forschung von Professor Waldschmidt wider. Die Herausforderungen, die mit dieser Technologie verbunden sind, wie die Minimierung von Leistungsverlusten und die Frequenzstabilität, werden weiterhin erforscht.