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Piraterie am Horn von Afrika: Die alte Gefahr kehrt zurück

Die Zahl der weltweiten Schiffsuntergänge ist laut der Allianz auf ein Rekordtief gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang um mehr als ein Drittel, und über die letzten zehn Jahre betrachtet ein Rückgang um über 70 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt eine alte Gefahr für Schiffe und ihre Besatzungen bestehen: Piraterie.

Die Schifffahrt auf den Weltmeeren hat in den letzten Jahrzehnten deutliche Sicherheitsfortschritte verzeichnet. In den 1990er Jahren sanken durchschnittlich noch über 200 Schiffe pro Jahr. Neben natürlichen Risiken wie Stürmen und Strandungen gehören Piraten zu den traditionellen Bedrohungen der Schifffahrt. Laut Allianz gab es im letzten Jahr weltweit 120 bekannte Piratenüberfälle, Tendenz steigend.

Besonders besorgniserregend ist die Wiederbelebung der Piraterie am Horn von Afrika. Somalische Piraten kaperten im Dezember 2023 erstmals seit 2017 wieder ein Schiff, gefolgt von weiteren Angriffen. Die Experten vermuten, dass Angriffe islamistischer Huthi-Milizen im Roten Meer nach dem Gaza-Krieg die somalischen Seeräuber beeinflusst haben. Kriege wie der im Gaza-Streifen und in der Ukraine haben indirekte Auswirkungen auf die Sicherheit der Schifffahrt, indem sie zusätzliche Gefahren schaffen oder begünstigen.

Ein weiteres Risiko ist die Schattenflotte von geschätzten 600 bis 1400 Öltankern, die russisches Öl exportieren. Diese Schiffe waren in mehr als 50 Zwischenfälle verwickelt, darunter Brände, Kollisionen und Ölverschmutzungen. Laut Justus Heinrich, Leiter der Schifffahrtsversicherung bei Allianz Commercial in Deutschland und der Schweiz, handelt es sich oft um ältere und schlecht gewartete Schiffe, die nicht den internationalen Vorschriften entsprechen und häufig nicht ausreichend versichert sind. Dies birgt ernste Umwelt- und Sicherheitsrisiken.

Die Zunahme von Piratenüberfällen und andere Risiken stellen weiterhin eine Bedrohung für die globale Schifffahrt dar. Eine Koordination von internationalen Maßnahmen und verstärkten Sicherheitsvorkehrungen ist entscheidend, um die Sicherheit von Schiffen und Besatzungen auf den Weltmeeren zu gewährleisten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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