Landrat besucht Hochwasser-Gemeinden: Niederschlagswarnung bleibt bestehen

Der Landrat des Bodenseekreises, Luca Wilhelm Prayon (CDU), besuchte am Sonntag die Gemeinden Meckenbeuren und Salem, die von Hochwasser betroffen waren. In einer Mitteilung am Abend gab er bekannt, dass trotz der bisherigen Bemühungen keine Entwarnung gegeben werden könne, da weitere Unwetter und Starkregen vorhergesagt seien. Prayon lobte den Einsatz der Feuerwehren und Helfer im Landkreis, die schnell und unermüdlich reagiert hätten, was bisher zu keinen Verletzten geführt habe. Es wurden über 500 Einsatzstellen registriert, hauptsächlich mit überfluteten Kellern und umgestürzten Bäumen, für die rund 900 Einsatzkräfte im Einsatz waren.

Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert weitere Niederschläge und Unwetter mit Starkregen in Teilen des Landkreises bis Montagabend. Insbesondere entlang der Schussen und der Seefelder Aach wird mit steigenden Wasserpegeln und anhaltendem Hochwasser gerechnet. In Salem wurde eine Betonmauer an einer Straße errichtet, um eine erneute Überschwemmung der Häuser zu verhindern. In Eriskirch wird die Bevölkerung dazu aufgefordert, Wasser zu sparen, da die Kanalisation durch das überschwemmte Schusswasser überlastet ist und eine Rückstauung von Abwässern droht.

Die Gemeinde Meckenbeuren bereitet sich auf eine erneute Hochwasserwelle vor, da ein weiterer Anstieg der Pegelstände erwartet wird. Die Keller werden vorerst nicht gepumpt, da das Wasser unmittelbar zurückfließen würde. Es wird kritisiert, dass Schaulustige im betroffenen Gebiet am Nachmittag nicht angemessen gehandelt haben. Der Fluss Schussen trat in den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell über die Ufer, wodurch Straßen überschwemmt wurden. Am Samstag waren etwa 1300 Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Der Pegelstand der Schussen erreichte am Samstagabend mehr als 4,86 Meter, was einen Rekordwert darstellte. Normalerweise beträgt die Tiefe der Schussen an dieser Stelle nur 45 Zentimeter.