Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hat bekanntgegeben, dass es das Deutsche Handwerksinstitut e.V. (DHI) im Bereich der anwendungsorientierten Handwerksforschung fördern wird. Diese Fördermaßnahme zielt darauf ab, den Technologietransfer, die Unternehmensführung sowie betriebs- und volkswirtschaftliche Fragestellungen voranzutreiben. Zu den Herausforderungen, mit denen das Handwerk konfrontiert ist, zählen unter anderem die Sicherung von Fachkräften, die Digitalisierung und die Bedürfnisse der Nachhaltigkeit. Die Institute des DHI bieten hierbei eine wesentliche Anlaufstelle für den Innovationstransfer zwischen Theorie und Praxis an und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur praktischen Gewerbeförderung im Handwerk. Dies berichtet das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg.
Zu den fünf regional verteilten Forschungsinstituten des DHI gehört auch das Institut für Betriebsführung im Handwerk (itb) in Karlsruhe. Hier wird wissenschaftlich fundierte, anwendungsbezogene Forschung zur Unternehmensführung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geleistet. Das Forschungs- und Arbeitsprogramm des DHI wird alle zwei Jahre neu entwickelt, wobei die Themen und Fragestellungen aus Vorschlägen von Handwerksorganisationen und Zuwendungsgebern abgeleitet werden. Besonders wichtig sind die Schwerpunkte auf der Qualifizierung der Betriebsberatung sowie der Vermittlung zeitgemäßer Managementtechniken und der Personalentwicklung, einschließlich Gesundheits- und Sicherheitsthemen.
Förderung und Herausforderungen im Handwerk
Die Grundfinanzierung des DHI erfolgt durch die Beteiligung aller Bundesländer, den Deutschen Handwerkskammertag sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Darüber hinaus werden Drittmittelprojekte eingeworben, um die notwendige finanzielle Unterstützung für die Forschungsarbeiten zu sichern. Dabei wird die Notwendigkeit einer engen Begleitung und einer gezielten Mitarbeiterqualifikation hervorgehoben, um den Prozess der Digitalisierung im Handwerk effektiver zu gestalten.
Laut einer Studie, die sich mit der Digitalisierung im Handwerk befasst, ist das Thema von großer Bedeutung für Handwerksorganisationen und die Wirtschaftspolitik. Diese Studie des Göttinger Instituts für Handwerksforschung fasst die empirischen Erkenntnisse aus 32 Studien zwischen 2012 und 2020 zusammen. Die Ergebnisse zeigen, dass Handwerksbetriebe der Digitalisierung grundsätzlich positiv gegenüberstehen und sie als Chance zur Kundengewinnung sowie zur Reduzierung von Arbeitslasten betrachten.
Digitalisierung im Handwerk
Dennoch bestehen Bedenken hinsichtlich der Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen und neue Technologien. Faktoren wie fehlende interne Ressourcen und unklare wirtschaftliche Nutzen verhindern oftmals eine umfassende Umsetzung. Insbesondere in ländlichen Regionen fällt der Digitalisierungsgrad geringer aus, was auch durch langsame Internetverbindungen bedingt ist. Ein wesentlicher Aspekt ist die Nutzung von Homepages, die rund die Hälfte der Handwerksunternehmen besitzen. Unterschiede zeigen sich nicht nur in der Nutzung digitaler Plattformen, sondern auch in der Marktentwicklung, die für verschiedene Gewerbegruppen variieren.
Das Anforderungsprofil an Fachkräfte im Handwerk verändert sich ebenfalls. IT-Kenntnisse, Flexibilität und eine Offenheit für Weiterbildungen werden zunehmend erforderlich. Angesichts dieser Gegebenheiten ist die Unterstützung durch das DHI bei der Implementierung digitaler Lösungen und der Weiterbildung von Mitarbeitern von wesentlicher Bedeutung.
Für weiterführende Informationen und detaillierte Analysen zu diesen Themen können interessierte Parteien die entsprechenden Publikationen und Berichte über die angegebenen Links einsehen: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Studie des Göttinger Instituts für Handwerksforschung sowie Econstor.