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Die schmerzhafte Erinnerung: Raub jüdischer Kunst durch Nazis in Amsterdam enthüllt

Die Ausstellung „Beroofd“ in zwei Amsterdamer Museen beleuchtet die Folgen des Kunstraubs von jüdischen Kunst– und Kulturgütern durch die deutschen Nationalsozialisten. Dieser Raub war integraler Bestandteil des systematischen Völkermords an Juden während des Holocausts. Die Museen betonen die Bedeutung des organisierten Besitzraubes als degradierendes Element im Entmenschlichungsprozess der jüdischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg.

Die Ausstellung basiert auf langjährigen Forschungen des Rijksmuseums in Amsterdam zur Herkunft seiner Sammlung, die ab 1933 erworben wurde. Anhand von acht individuellen Schicksalen wird dargestellt, wie die Nationalsozialisten systematisch Kunstwerke, religiöse Objekte und wertvolle Bücher von Juden raubten. Viele Juden mussten infolgedessen ihre Sammlungen verkaufen, um ihre Flucht zu finanzieren.

Ein zentrales Thema der Ausstellung ist der mühsame und oft ergebnislose Kampf von Überlebenden oder ihren Erben, ihr Eigentum zurückzufordern. Zahlreiche Kunstwerke, religiöse Objekte und Bücher sind bis heute verschollen, während einige Objekte oder Gemälde ehemaliger jüdischer Besitzer in verschiedenen Museen verbleiben.

Ein beispielhafter Fall ist die Geschichte der Familie Goudstikker, deren Kunstsammlung auch Werke umfasste, die sich in deutschen Museen befanden. Nach dem tödlichen Unfall des Kunstsammlers Jacques Goudstikker bei der Flucht nach England, versuchten seine Witwe und später die Erben, die Sammlung vom niederländischen Staat zurückzuerlangen. Jahre später, im Jahr 2006, einigten sich die Erben und der Staat nach einem langwierigen Rechtsstreit. Der Fall der Goudstikker-Sammlung steht beispielhaft für die Problematik im Umgang mit Raubkunst nach dem Zweiten Weltkrieg.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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