Karlsruhe

Bereit für den Ernstfall: Zivilverteidigungstraining in Taipeh s Kuma Academy

Vorbereitung auf ungewisse Zeiten: Das Training der Zivilbevölkerung in Taiwan

Inmitten des geschäftigen Treibens der taiwanischen Hauptstadt Taipeh treffen sich 40 überwiegend junge Menschen an einem Samstag in der Kuma Academy, um sich auf mögliche unruhige Zeiten vorzubereiten. Der Fokus liegt auf Kriegsführung, Propaganda und Erste-Hilfe-Maßnahmen, um im Ernstfall gerüstet zu sein. Ein Großteil der Teilnehmer sind Frauen, darunter auch die 27-jährige Su, die vor allem mehr über Taiwans Verteidigung erfahren möchte.

Taiwan, eine Inselrepublik mit über 23 Millionen Einwohnern, sieht sich seit Langem mit Bedrohungen seitens der kommunistischen Regierung in Peking konfrontiert, die das Land als Teil Chinas betrachtet und eine mögliche Vereinigung forcieren möchte. Mit einer schmalen Meerenge von China getrennt, steht Taiwan strategisch im Blickfeld großer geopolitischer Entwicklungen, die weitreichende Folgen haben könnten.

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Die Kuma Academy dient hauptsächlich dazu, ein Bewusstsein für die potenzielle Bedrohung eines Krieges zu schaffen. Der Mitgründer Shen Po-yang, bekannt als Puma Shen, betont die Notwendigkeit, dass die Bevölkerung vorbereitet ist, falls es zu einer Invasion durch China kommt, um Panik zu vermeiden. Mit Blick auf mögliche Szenarien spekuliert Shen darauf, dass die Zeit für einen Angriff aus Pekings Sicht zwischen 2025 und 2027 liegen könnte oder auch dann, wenn eine Mehrheit der Taiwaner erwarten würde, dass sich die Bevölkerung sofort ergeben würde.

Bislang haben rund 40.000 Menschen an den Trainingskursen teilgenommen, von Jugendlichen bis zu Armee-Veteranen, wobei Frauen die Mehrheit der Teilnehmer darstellen. Die Kurse bieten ein breites Spektrum an Informationen, die von der Kriegstheorie bis hin zu Erste-Hilfe-Maßnahmen reichen. Frauen zeigen besonders großes Interesse an den Kursen, da Männer bereits durch die Wehrpflicht oder ihren Einsatz bei öffentlichen Diensten wie Feuerwehr und Katastrophenhilfe mit der Materie vertraut sind.

Neben dem theoretischen Unterricht über Kriegstaktiken und Propaganda im Internet beinhaltet das Training auch praktische Übungen, wie das Anlegen von Verbandtechniken. Die Atmosphäre im Seminarraum ist trotz der ernsten Themen erstaunlich heiter, da die Teilnehmer sich auf die Erste-Hilfe-Schulung freuen. Durch realistische Szenarien, wie das Video eines ukrainischen Soldaten, der sich unter extremen Bedingungen selbst versorgt, wird deutlich, wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein und über das nötige Wissen zu verfügen, um in Krisensituationen angemessen reagieren zu können.

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