Ort | Heilbronn |
---|
In einer aktuellen Debatte über Antisemitismus äußern führende Vertreter der jüdischen Gemeinden in Heilbronn ihre Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit neuer Resolutionen. Michael Rubinstein, Gemeindedirektor der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, betont, dass es mehr als nur Worte brauche, um den tief verwurzelten Antisemitismus zu bekämpfen. Er fordert eine klare Auseinandersetzung mit den Problemen im Kulturbetrieb und kritisiert die einseitige Zuordnung von Antisemitismus zu Flüchtlingen und Muslimen.
Avital Toren, Vorsitzende der neuen Jüdischen Gemeinde von Heilbronn, sieht in der mangelnden Bildung der Jugend eine Ursache für das Erstarken rechter Ideologien. Sie fordert, dass Antisemitismus bereits in Schulen thematisiert wird. Günter Spengler, Vorsitzender des Freundeskreises Synagoge Heilbronn, warnt vor Denkverboten und sieht die Aufgabe, Antisemitismus zu definieren, nicht im Parlament, sondern bei Polizei und Justiz. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft unterstützt die Resolution und hebt hervor, dass antisemitische Veranstaltungen nicht gefördert werden sollten, während gleichzeitig ein sachlicher Dialog gefordert wird.