Uwe Gensheimer: Der emotionale Weg vom Verlust seines Vaters bis hin zur Nationalmannschaft-Karriere

Der tragische Verlust seines Vaters kurz vor der Handball-Weltmeisterschaft 2017 hat den ehemaligen Nationalspieler Uwe Gensheimer bei jedem Länderspiel stark beschäftigt. In einem Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ enthüllte Gensheimer, dass jedes Mal, wenn die Nationalhymne erklang, er das Bild seines Vaters vor Augen hatte. Die Entscheidung, trotz dieser emotionalen Belastung an der Weltmeisterschaft teilzunehmen, war für den herausragenden Linksaußen eine unvorstellbar schwere. Er gestand, dass er diese Entscheidung nicht allein treffen konnte und auch nicht wollte, sondern auf die Unterstützung seiner Familienangehörigen angewiesen war.

Die Ratschläge seiner Angehörigen, die behaupteten, dass sein Vater gewollt hätte, dass er spielt, bewegten Gensheimer zutiefst. Dennoch zeigt er sich bis heute unsicher darüber, ob es die richtige Entscheidung war. Er reflektiert, ob sein Spiel auf der WM eine Ablenkung von seinem Schmerz war oder ob er versuchte, seine Trauer zu verdrängen. Diese Fragen bleiben bis heute unbeantwortet.

Im Jahr 2021 entschied sich Gensheimer, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Nach Beendigung der laufenden Saison plant der 37-Jährige, seine Spielkarriere bei den Rhein-Neckar Löwen zu beenden und als Sportchef bei seinem Heimatverein Mannheim einzusteigen. Damit schließt sich für Uwe Gensheimer ein Kapitel als herausragender Handballspieler und er betritt eine neue berufliche Phase in seiner Karriere.