Vizepräsident Rainer Adrion hat angekündigt, den Vorsitz im Aufsichtsrat der Fußball-AG des Bundesliga-Vizemeisters VfB Stuttgart zu übernehmen. Sein Ziel ist es, Ruhe in den Verein zu bringen. Derzeit leitet Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), das Kontrollgremium als Interimspräsidentin, nachdem sie Claus Vogt abgelöst hat. Allerdings wird sie nur als Übergangslösung betrachtet, bis ein neuer Aufsichtsratschef gewählt wird.
Rainer Adrion, ehemaliger Trainer und Leiter der Nachwuchsabteilung des VfB, plant bei der Mitgliederversammlung am 28. Juli die Vertrauensfrage zu stellen. Dieser Schritt folgt auf die Forderung der organisierten Fanszene nach dem Rücktritt des gesamten Präsidiums vor zwei Monaten. Adrion erklärt, dass er, falls ihm mindestens die Hälfte der Abstimmenden weiterhin vertraut, bereit ist, seine Arbeit fortzusetzen. Andernfalls würde er freiwillig von allen Ämtern zurücktreten. Falls das Vertrauensvotum positiv ausfällt, müssten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihn anschließend zum neuen Vorsitzenden wählen.
In einem Interview relativierte Adrion ein angebliches Versprechen an die VfB-Mitglieder bei der Ausgliederung der Profifußball-Sparte 2017. Er betonte, dass es laut gelebter Praxis bisher zwar üblich war, dass der Präsident des Vereins den Aufsichtsrat führt, jedoch müsse es nicht zwingend der Präsident sein, sondern lediglich ein Mitglied des Präsidiums. Trotzdem zeigt sich Adrion bereit, die Verantwortung zu übernehmen und als Vorsitzender des Aufsichtsrats des VfB Stuttgart tätig zu werden.