Margit Stumpp, eine ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen, hat beschlossen, auf das Nachrücken ins Bundestagsmandat zu verzichten. Diese Entscheidung folgt auf den plötzlichen Tod der Grünen-Abgeordneten Stephanie Aeffner. Stumpp, die von 2017 bis 2021 im Bundestag für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim tätig war, ist die Erste auf der Nachrückerliste und lebt derzeit in Königsbronn. Stumpp betont, dass der Verlust von Aeffner ein großer Schlag für sie ist und sie die Verstorbenen als „Kämpferin für Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit“ sehr geschätzt hat. Diese persönlichen Gefühle äußerte sie auf ihrem Facebook-Account.

Die Entscheidung, nicht in den Bundestag zurückzukehren, fiel Stumpp nicht leicht. Sie erklärt, dass die Dauer der restlichen Legislaturperiode für sie nicht entscheidend sei. Hauptsächlich habe sie aus beruflichen Gründen verzichtet, da sie an der Technischen Schule Heidenheim arbeitet. Der Wechsel in den Bundestag während des Schuljahres könnte ihrer Meinung nach eine Lücke hinterlassen, die schwer zu füllen wäre. Außerdem plant Stumpp nicht, bei der kommenden Wahl im Februar 2025 erneut anzutreten.

Nachfolge durch Johannes Kretschmann

Nach Stumpps Verzicht wird nun Johannes Kretschmann nachrücken. Kretschmann ist der Sohn des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und vertritt den Wahlkreis Zollernalb – Sigmaringen. Er äußerte, dass er den Platz im Bundestag für den kurzen Zeitraum übernehmen möchte, jedoch ebenfalls nicht vorhat, sich bei der Wahl am 23. Februar 2025 erneut kandidieren zu lassen. Kretschmann betont, dass er nicht mit dieser Situation gerechnet hätte und seine Entscheidung eventuell anders ausgefallen wäre, wenn er die Umstände gekannt hätte.

Die Grüne Fraktion im Bundestag wird durch Aeffners Tod und Stumpps Verzicht eine bedeutende Veränderung erleben. Stumpp, die zu den politisch aktiven Frauen im Bundestag zählt, meldete sich bereits im vergangenen Jahr politischen Themen und Programmen, beispielsweise dem Startchancenprogramm, zu. In Anbetracht des geringen Anteils weiblicher Abgeordneter im Bundestag – dieser lag laut einer Analyse für die 20. Legislaturperiode nur bei 30 Prozent – ist der Rückzug von engagierten Frauen wie Stumpp bedauerlich, da solche Politikerinnen entscheidend zur Förderung von Gleichstellung und sozialer Gerechtigkeit beitragen können. Nähere Informationen zur Relevanz weiblicher Abgeordneter können in einer Studie des Bundestages nachgelesen werden.

Insgesamt wird Stumpps Rückzug und der Wechsel zu Johannes Kretschmann als ein zentraler Moment in der Politik der Grünen betrachtet, der die aktuellen Entwicklungen in der Bundestagsfraktion beeinflussen könnte.