Die Polizei hat einen 18-Jährigen aus Weinheim festgenommen, weil er zusammen mit einem 24-Jährigen einen Mordanschlag auf Besucher der Synagoge in Heidelberg geplant haben soll. Rund drei Wochen nach der Festnahme des 24-Jährigen in Bad Friedrichshall wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat haben Ermittler einen zweiten Verdächtigen gefasst. Die beiden Männer hatten per Chat über einen möglichen Messerangriff auf Besucher der Synagoge in Heidelberg kommuniziert.
Die Erkenntnisse über die Vorbereitungen zur Tötung der Synagogenbesucher ergaben sich bei der Auswertung beschlagnahmter Beweismittel durch IT-Experten. Die Männer hatten im April per Chat diskutiert, Besucherinnen und Besucher des jüdischen Gotteshauses in Heidelberg zu töten und sich von Polizisten erschießen zu lassen. Die Festnahme des 18-Jährigen erfolgte nach einer Durchsuchung seiner Wohnung am 18. Mai, bei der er dann in Haft genommen wurde.
Die jüdische Gemeinde reagierte schockiert und fassungslos auf die Festnahmen. Der Rabbiner Jona Pawelczyk-Kissin und das Vorstandsmitglied Halyna Dohayman äußerten ihre Besorgnis über die Sicherheit der Gemeindemitglieder. Sie planten, die Angst der Gemeindemitglieder zu nehmen und interne Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Der Antisemitismusbeauftragte Michael Blume lobte die Zusammenarbeit der Polizei und jüdischen Gemeinden, die zu erhöhter Sicherheit für alle Bürgern führt.
Landesinnenminister Thomas Strobl betonte, dass die Tat gegen jüdisches Leben verhindert werden konnte. Er lobte die Behörden für ihre proaktive Maßnahmen und betonte die Wichtigkeit des Schutzes jüdischen Lebens im Land. Weinheims Oberbürgermeister, Manuel Just, dankte den Ermittlungsbehörden für ihre erfolgreiche Arbeit und unterstrich, dass Rassismus und Antisemitismus grundlegende Angriffe auf die freiheitliche Grundordnung darstellen.
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