Gunther von Hagens, der Erfinder der Plastination, hat am 10. Januar 2025 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass wurde eine beeindruckende überlebensgroße Herz-Skulptur enthüllt, die vor dem Plastinarium in Guben, Brandenburg, präsentiert wurde. Diese Skulptur, die von von Hagens selbst entworfen wurde, diente ursprünglich als Außenwerbung für die beliebten „Körperwelten“-Ausstellungen und wurde in Guben aufbewahrt, bevor sie erneut der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die Herz-Skulptur symbolisiert nicht nur die Leidenschaft von Gunther von Hagens für die Anatomie des menschlichen Körpers, sondern auch sein Engagement, das Verständnis für die menschliche Physiologie durch die Plastination zu fördern. Bis heute haben mehr als 56 Millionen Menschen die „Körperwelten“-Ausstellungen besucht, die zugleich faszinierend und umstritten sind. Die Auseinandersetzungen rund um die Exponate und deren Präsentation betrachtet von Hagens als einen Beweis dafür, dass seine Arbeit wichtige gesellschaftliche Diskussionen anregt.

Die Methode der Plastination

Gunther von Hagens ist nicht nur ein prominenter Mediziner, sondern auch ein visionärer Wissenschaftler, der die Plastination als Methode zur Konservierung von Leichnamen entwickelt hat. Diese Technik macht es möglich, anatomische Präparate für medizinische Bildung und Aufklärung herzustellen. Laut der Informationen von koerperwelten.de hat von Hagens die Plastination erstmals in den 1970er Jahren während seiner Forschungsarbeiten in Heidelberg erfunden und später ein Unternehmen gegründet, das sich auf diese Spezialkunststoffe fokussiert.

Innerhalb der „Körperwelten“-Ausstellungen werden ausschließlich Plastinate gezeigt, die die verschiedenen Aspekte des menschlichen Körpers darstellen. Hierbei handelt es sich um eine einzigartige Mischung aus Kunst und Wissenschaft, die darauf abzielt, anatomische Zusammenhänge verständlich zu machen. In diesem Jahr sind die Ausstellungen in Hannover, Magdeburg und München zu sehen, während Berlin, Heidelberg und Guben als Standorte für dauerhafte Ausstellungen ausgewählt wurden. Diese Dauer-Ausstellungen widmen sich unterschiedlichen Themen, darunter beispielsweise die Darstellung von Menschen beim Schachspielen oder im Sport.

Von Hagens‘ Lebenswerk und Auszeichnungen

Seqweiterhin trägt Gunther von Hagens einen markanten Hut, der für seine Individualität und seine liberalen Ansichten steht. Sein Medizinstudium begann er an der Friedrich Schiller Universität in Jena, und seine Karriere war von politischen Turbulenzen geprägt, die eine Flucht aus der DDR im Jahr 1969 unmöglich machten. Nach seiner Freilassung und einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn hat er zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste um die Wissenschaft und deren Kommunikation erhalten.

Die Gründung des Instituts für Plastination im Jahre 1993 markierte einen weiteren Schritt in seiner Karriere. Gemeinsam mit seiner Frau, Dr. Angelina Whalley, kuratierte er die ersten „Körperwelten“-Ausstellungen. Seine unorthodoxen Lehrmethoden und die Erkenntnisse über die menschliche Anatomie haben es ihm ermöglicht, die Wissenschaft für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Im Jahr 2025 bleibt Gunther von Hagens aktiv, um die Plastination weiterzuentwickeln und seine Erkenntnisse zu teilen.

Für Interessierte bietet die Website koerperwelten.de umfassende Informationen über die Geschichte und die Methode der Plastination sowie über die aktuellen und bevorstehenden Ausstellungen.