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Heidelberg: Barrierefreie Toiletten für alle – Ein Schritt zur Inklusion

Heidelberg plant eine neue "Toilette für alle" am Fahrradparkhaus am Europaplatz, um die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen zu fördern, nachdem bereits mehrere solcher Einrichtungen in der Stadt eingeführt wurden.

Von Sarah Hinney

Heidelberg zeigt sich weiterhin als Vorreiter in Sachen Barrierefreiheit. Im Juli 2021 wurde im neuen Bauernhofrevier des Heidelberger Zoos eine innovative „Toilette für alle“ eröffnet. Diese besondere Form der Behindertentoilette bietet nicht nur viel Platz, sondern ist auch mit einer Pflegeliege und einem Lifter ausgestattet, um bedürftigen Menschen eine sichere Nutzung zu ermöglichen.

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Das Ministerium für Soziales und Integration in Baden-Württemberg hat seit 2016 die Einführung solcher Toiletten aktiv gefördert. Diese Initiative steht im Zeichen der Barrierefreiheit und soll die Lebensqualität für Menschen mit Behinderung erhöhen. In Heidelberg sind dabei noch viele spannende Entwicklungen zu erwarten.

Neue Standorte in Heidelberg

Wie die Stadt Heidelberg mitteilt, entsteht zurzeit am Fahrradparkhaus am Europaplatz, nahe des Hauptbahnhofs, eine neue „Toilette für alle“. Diese wird eine wichtige Ergänzung zur bestehenden Infrastruktur darstellen. Obwohl es bereits eine solche Einrichtung im ehemaligen Forschungszentrum der Heidelberger Druckmaschinen AG in Bergheim gibt, bleibt diese leider für die Öffentlichkeit unzugänglich.

Christina Reiß, die Behindertenbeauftragte der Stadt, hat zudem angedeutet, dass auch im Gebäude in der Eppelheimer Straße 13, wo das Kinder- und Jugendamt sowie das Amt für Chancengleichheit untergebracht sind, eine „Toilette für alle“ in der kommenden Antragsrunde berücksichtigt werden könnte. Eine optimale Versorgung in der Stadt wird durch solche Maßnahmen angestrebt.

Ein wenig problematisch ist hingegen die Situation in der Altstadt. Hier existiert bislang kein öffentlicher Zugang zu einer solchen Toilette. Christina Reiß engagiert sich jedoch dafür, dass im geplanten Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma eine „Toilette für alle“ integriert wird, um diese Lücke zu schließen.

Förderung und Bedeutung

Die Möglichkeit, Förderanträge für die Einrichtung von „Toiletten für alle“ zu stellen, steht nicht nur Gemeinden und Kreisen offen, sondern auch öffentlichen und privaten Organisationen, Vereinen und Trägern von zugänglichen Einrichtungen. Das Ministerium stellt hierfür bis zu 200.000 Euro zur Verfügung, was die Etablierung dieser wichtigen sanitären Einrichtungen weiter voranbringt.

Im gesamten Bundesland Baden-Württemberg gibt es mittlerweile 85 solche speziellen Toiletten. Einrichtungen dieser Art sind essentiell für Menschen mit schwerwiegenden und mehrfachen Behinderungen, aber auch für ältere Menschen, die Pflege benötigen oder an Demenz erkrankt sind. Dazu gehören etwa Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma, Multipler Sklerose und Querschnittlähmung.

Das Konzept der „Toilette für alle“ hat seinen Ursprung in England, wo 2006 die Kampagne „changing places“ ins Leben gerufen wurde. Dieser progressive Gedanke hat sich in Deutschland nur zögerlich durchgesetzt, wobei die erste solche Toilette in Baden-Württemberg immerhin erst 2016 in Waldkirch eröffnet wurde.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der „Toilette für alle“ in Heidelberg und darüber hinaus, wie wichtig es ist, inklusive Lösungen zu finden, die Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Das Engagement der Stadt für Barrierefreiheit wird nicht nur durch gesetzliche Vorgaben, sondern auch durch das Bedürfnis, Menschen mit Handicap gleichwertige Lebensbedingungen zu bieten, vorangetrieben.

Für weitere Informationen über Standorte und Fördermöglichkeiten können interessierte Leser die Website www.toiletten-fuer-alle-bw.de besuchen.

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