Bayern erlebt in diesem Winter eine signifikante Grippewelle, mit über 5.800 gemeldeten Infektionen mit dem Influenzavirus. Zum Vergleich: In der Vorsaison wurden knapp 5.700 Fälle registriert. Diese steigende Zahl macht die Impfempfehlungen von Fachleuten umso dringlicher, zumal eine vollständige Immunität nach der Grippeimpfung in der Regel innerhalb von 10 bis 14 Tagen erreicht werden kann. Dennoch zeigen aktuelle Statistiken, dass viele ältere Menschen, die zur Risikogruppe gehören, diese wichtige Schutzmaßnahme ablehnen.

Besonders alarmierend ist die Impfquote bei über 60-Jährigen in Bayern, die im letzten Winter nur bei 35 Prozent lag. Im bundesweiten Vergleich hat Bayern damit die zweitniedrigste Impfquote, nur Baden-Württemberg schneidet schlechter mit 28 Prozent ab. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedoch eine Impfquote von 75 Prozent für Personen in Risikogruppen, wodurch es offensichtlich ist, dass Bayern nicht einmal die Hälfte dieser Zielvorgabe erreicht.

Risikogruppen und deren Schutz

Zu den besonderen Risikogruppen gehören neben älteren Menschen auch Schwangere sowie Personen mit chronischen Erkrankungen und medizinisches Personal. Die Impfungen spielen eine entscheidende Rolle im Schutz vor Influenza. Schätzungen der Europäischen Union zufolge können durch Grippeimpfungen jährlich bis zu 37.000 Todesfälle verhindert werden. Das Robert Koch-Institut berichtet bundesweit von rund 4,7 Millionen akuten Atemwegserkrankungen, unter denen die Grippe hervortritt.

Die saisonalen Grippeviren verändern sich jedes Jahr, was bedeutet, dass auch die Impfstoffe jährlich aktualisiert werden müssen. Auch in der EU ist es von großer Bedeutung, dass die Mitgliedsstaaten eine Durchimpfungsrate von 75 % bei den Risikogruppen erreichen. Die Europäische Kommission hat ständig an der Verbesserung der Impfstrategien gearbeitet und unterstützt die Koordination von Impfmaßnahmen bei Pandemien. Im Jahr 2009 beispielsweise lag der Fokus auf der Entwicklung nationaler Strategien gegen die H1N1-Influenza.

Impfung als Präventionsmaßnahme

Im Falle einer Pandemie erleichtert die Kommission die Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern und wichtigen Institutionen, um sichere und wirksame Impfstoffe zu gewährleisten. So wurde am 29. März 2019 ein Rahmenvertrag zwischen 15 Mitgliedsländern und der Europäischen Kommission mit dem Pharmaunternehmen Sequirus unterzeichnet. Dieser Vertrag garantiert einen Zugang zu Impfstoffen im Falle eines Grippe-Pandemie-Ausbruchs, was die Wichtigkeit von Impfungen zusätzlich unterstreicht.

Trotz dieser umfassenden Empfehlungen und der erarbeiteten Impfstrategien bleibt die zögerliche Impfbereitschaft in Bayern ein besorgniserregendes Thema. Es ist entscheidend, dass besonders gefährdete Gruppen sich impfen lassen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten. Laut Informationen von pnp.de und destatis.de sind die Zahlen alarmierend, und die Überschreitung der Impfziele wird eine Herausforderung darstellen.

Für weitere Informationen zur Bedeutung und den Empfehlungen von Grippeimpfungen in Europa, siehe health.ec.europa.eu.