Der Transport von Windrad-Komponenten durch Schorndorf hat kürzlich an Bedeutung gewonnen, als tausende Tonnen Material für den „Windpark Königs­ei­che“ bei Ebers­bach im Kreis Göp­pin­gen bewegt wurden. Die großangelegten Transporte, die am 30. Juli 2025 täglich stattfanden, beinhalteten Turmsegmente und Rotorblätter für zwei Windräder. Diese Windkraftanlagen sollen eine beeindruckende Höhe von fast 240 Metern erreichen, mit einer überstrichenen Fläche der Rotoren von 17.480 Quadratmetern, was in etwa der Größe von 2,5 Fußballfeldern entspricht. Der Transport begann bereits Anfang September und wurde von umfassenden logistischen Maßnahmen begleitet, um die Verkehrsbehinderungen zu minimieren und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Begleitfahrzeuge lenkten die großen Komponenten auf der Straße per Fernsteuerung.

Die Route durch Schorndorf erstreckte sich von der Nähe des Tuscaloosa-Kreisverkehrs über die Schorndorfer Straße, Am Ziegelgraben bis hin zur Lortzingstraße und Schlichtenstraße. Auf den Straßen wurden Verkehrsinseln am Weilermer Kreisel abgebaut, um den Transport zu erleichtern, und die entsprechenden Verkehrszeichen wurden im Vorfeld auf mobile Systeme umgestellt. Ein zentraler Umladeplatz befand sich auf einer Wiese am Unteren Ziegelfeld, deren Zustand jedoch nach den Übertragungen beeinträchtigt war. Die zurückgebauten Verkehrsinseln sind bislang noch nicht wiederhergestellt.

Widerstand gegen Windkraft

Trotz des fortschreitenden Projektes sieht sich der Windpark mit zunehmendem Widerstand konfrontiert. Eine Bürgerinitiative hat bereits 1.500 Unterschriften gegen das Vorhaben beim Landratsamt Göppingen eingereicht. Die Argumente der Gegner sind vielschichtig: Bedenken hinsichtlich Lärmemissionen über 45 dB(A), Schattenwurf in benachbarten Ortschaften sowie der Standort innerhalb eines Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiets stehen im Vordergrund. Außerdem wird die Rentabilität und Wirtschaftlichkeit der Anlagen infrage gestellt, insbesondere in einer Region wie dem Schurwald, die als windschwach gilt.

Deutschland hat gegenwärtig mit einer Klientel von Bürgerinitiativen zu kämpfen, die sich gegen Windkraftanlagen aussprechen. Schätzungen zufolge sind zwischen 121.000 und 342.000 Menschen gegen Windkraft an Land, während zahlreiche Bürgerinitiative Anliegen an den Politikern vorbringen. Berichte zeigen jedoch, dass weniger als ein Drittel der geäußerten 1.000 Bürgerinitiativen wirklich aktiv ist, was auf eine möglicherweise abnehmende Zahl an Gegnern hinweist. Die lautstarken Bedenken konzentrieren sich hauptsächlich auf Lärmemissionen, Naturschutz und die optischen Veränderungen in der Region.

Finanzierung und Vergütungen

Die finanziellen Aspekte der Windenergie laufen über die EEG-Umlage, wodurch die Vergütungen für Windkraftanlagen nicht aus Steuermitteln, sondern aus einem speziellen Fonds gezahlt werden. Im Jahr 2018 beliefen sich die Vergütungen für Windräder an Land auf insgesamt 8,15 Milliarden Euro. Ab Anfang 2023 wird das Bundesministerium den Finanzierungsbedarf für erneuerbare Energien vollständig aus dem Klimafonds abdecken.

Die Windkraft bleibt ein umstrittenes Thema, das sowohl Befürworter als auch Gegner mobilisiert. Während einige Bürgerinitiativen für mehr Klimaschutz demonstrieren, vertreten andere ihre Sichtweise mit starken Bedenken in Bezug auf lokale Umwelt- und Lebensqualität. Die Debatte um Windkraft hat somit nicht nur Auswirkungen auf die regionale Entwicklung, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Trends und Meinungen wider.