Göppingen

Ortsnamen-Rätsel gelöst: Die Bedeutung hinter typischen Endungen in Baden-Württemberg

Historische Ortsnamen in Baden-Württemberg, die auf Endungen wie -heim, -ingen oder -dorf enden, geben Aufschluss über die uralten Siedlungsbewegungen in der Region. Die Franken, als germanischer Stamm, gründeten bei ihren Wanderungen viele Orte mit der Endung -heim, während die Alamannen und später die Schwaben Orte mit -ingen oder -ing hinterließen. Diese historischen Hintergründe prägen bis heute die Ortsnamen in weiten Teilen Süddeutschlands.

Beispielsweise weisen Ortsbezeichnungen wie Heidenheim, Steinheim und Neresheim auf fränkische Siedlungen hin. Die Endung -heim leitet sich aus dem Althochdeutschen ab und bedeutet „Heim“ oder „Haus“. Orte mit dieser Endung entstanden während der fränkischen Besiedlung vom 5. bis 8. Jahrhundert n. Chr. Namen wie Mannheim oder Neresheim zeugen von dieser historischen Vergangenheit, wobei der Name Heidenheim möglicherweise auf römische Ruinen oder einen Alamannen namens Heido zurückzuführen ist.

Die Endungen -ing und -ingen in Ortsnamen wie Giengen, Ehingen oder Göppingen sind germanischen Ursprungs und deuten auf die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht oder Stamm hin. Diese Namensgebung geht auf die Zeit der Völkerwanderung im 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr. zurück. In Bayern und Baden-Württemberg sind häufig -ing oder -ingen Endungen zu finden, während im Norden oft -ungen verwendet werden. Bekannte Orte wie Tübingen oder Giengen spiegeln diese germanischen Siedlungen wider, wobei Göppingen möglicherweise auf einen alamannischen „Fürst“ namens „Geppo“ zurückgeht.

Neben den Endungen -heim und -ingen sind in Süddeutschland auch -weiler und -dorf gängige Ortsnamenbestandteile. Die Bezeichnung -weiler steht für „kleine Siedlung“ und findet sich oft in Ortsnamen wie Hofernweiler. Diese Endung leitet sich vom lateinischen „villa“ ab und bezieht sich auf das Landhaus eines römischen Großgrundbesitzers, das zu einer geschlossenen Siedlung ausgebaut wurde. Die Endung -dorf hingegen steht einfach für „Dorf“ und ist deutschlandweit verbreitet, mit Ausnahmen wie Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Die Endung -dorf in dieser Region lässt sich durch die römische Besiedelung erklären.

Die Bedeutung und Herkunft von Ortsnamen in Baden-Württemberg und anderen Teilen Deutschlands bieten Einblicke in die lange Geschichte und kulturellen Einflüsse, die diese Regionen geprägt haben. Die Vielfalt der Endungen in den Ortsnamen spiegelt die vielschichtige Vergangenheit wider und zeugt von den verschiedenen Völkern, die im Laufe der Jahrhunderte diese Gebiete besiedelt haben.

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