Der Dauerregen und das anhaltende Risiko von Hochwasser in Baden-Württemberg bleiben bestehen, trotz der heftigen Regenfälle seit Freitag. Die Prognose für Sonntag und Montag sieht erneut Starkregen und Gewitter in der Region vor, wobei Gewitter südlich des Mains bis zur Donau Niederschlagsmengen von bis zu 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit bringen können. Lokal könnten diese Werte sogar auf bis zu 40 Liter ansteigen. Am Abend ziehen die Unwetter Richtung Süden, wobei im Alpenvorland ebenfalls kräftige Gewitter und Starkregen erwartet werden.
Die Situation in Baden-Württemberg bleibt kritisch, mit Hunderten von Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und DRK, die in ganz Baden-Württemberg damit beschäftigt sind, Überschwemmungen zu bekämpfen und Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen. Besonders betroffen sind Oberschwaben und der Bodenseekreis. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte, dass die Hochwasserlage weiterhin angespannt ist und appellierte an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben.
In Südbaden sind die Pegelstände der Flüsse erhöht, wobei die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg für die kleinen Flüsse wie Dreisam und Möhlin nur ein zweijähriges Hochwasser prognostiziert. Der Rheinpegel ist jedoch deutlich erhöht, und der Schiffsverkehr auf dem Oberrhein zwischen Iffezheim und Germersheim wurde eingestellt. Die Vorhersage warnt vor weiter steigenden Pegeln am Rhein aufgrund des ablaufenden Wassers aus dem Allgäu.
Im Osten von Baden-Württemberg haben die anhaltenden Regenfälle am Samstag für historische Pegelstände gesorgt. Der Bodenseekreis erwartet weitere Regenfälle und Überflutungsgefahren. Ein Erdrutsch in Schwäbisch Gmünd ließ zwei Waggons eines ICE entgleisen, wobei zum Glück niemand verletzt wurde. In Bad Urach wurden aufgrund eines Hangrutsches zwei Dutzend Menschen evakuiert. Zudem gilt in zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und einem Ort im Ostalbkreis ein Abkochgebot aufgrund von Regenwassereinbrüchen in die Trinkwasserversorgung.