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Gewalt an Schulen in Baden-Württemberg: Zunahme von Straftaten und Opfern

Gewalt an Schulen steigt: Lehrer fordern mehr Sozialarbeiter - Baden-Württemberg. Neue Maßnahmen gegen zunehmende Gewalttaten an Schulen.

Die Anzahl der Gewalttaten an Schulen in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, wie das Innenministerium berichtet. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete man eine Zunahme um 13,5 Prozent auf insgesamt 2545 Straftaten gegenüber Schülern und Lehrern. Die Opferzahl erhöhte sich ebenfalls auf 2838, darunter 141 Lehrkräfte und 2697 Schülerinnen und Schüler. Insbesondere Rohheitsdelikte wie leichte und gefährliche Körperverletzungen sowie Bedrohungsdelikte machen einen Großteil der Straftaten aus.

Die Lehrergewerkschaft GEW und der Landesschülerbeirat fordern angesichts dieser besorgniserregenden Zahlen Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung. Die GEW betont die Notwendigkeit von mehr Schulsozialarbeitern und Schulpsychologen an den Schulen, sowohl in weiterführenden Schulen als auch in Grundschulen. Der Verband Bildung und Erziehung fordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt in der Lehrerbildung, um Lehrkräfte besser auf gewalttätige Situationen vorzubereiten.

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Infolge der gestiegenen Gewalttaten setzen Schüler auf unabhängige Meldestellen, an die sie sich wenden können, wenn sie Opfer von Gewalt, Diskriminierung oder Rassismus geworden sind. Diese Stellen sollen eine neutrale Perspektive bieten und effektive Maßnahmen zur Hilfe der Opfer ergreifen. Das Kultusministerium verweist auf bestehende Präventionsmaßnahmen wie speziell geschulte Präventionsbeauftragte, Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler unterstützen und beraten.

Eine Umfrage der „Schwäbischen Zeitung“ zeigt auch an Schulen in Oberschwaben eine Zunahme an psychischen Problemen bei Schülern. Der Bedarf an mehr Schulsozialarbeit und einem schnelleren Zugang zu Schulpsychologen wird dabei deutlich. Angesichts dieser Entwicklungen wird die Forderung nach einer verstärkten Präventionsarbeit und professioneller Unterstützung für Opfer von Gewalttaten immer lauter.

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Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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