Eine Satellit, der darauf abzielt, Wolken zu untersuchen, um genauere Wettervorhersagen und zuverlässige Klimavorhersagen zu erstellen, steht kurz vor dem Start. Die EarthCARE soll mit einer von Elon Musks SpaceX-Raketen vom Vandenberg Space Force Base in Kalifornien aus ins Weltall befördert werden. Ihre Mission besteht darin, so viele Informationen wie möglich über Wolken zu sammeln, einschließlich Aerosolen wie Staub und Rauch, die eine Rolle bei der Wolkenbildung spielen. Der Satellit wird auch die Strahlung messen, die von der Erdoberfläche und der Atmosphäre ausgeht. Viele seiner Komponenten, einschließlich der Hauptstruktur und zwei wichtiger Instrumente, wurden im Vereinigten Königreich hergestellt. Die Daten von EarthCARE – deren Name für Earth Cloud Aerosol and Radiation Explorer steht – könnten Experten zufolge dazu beitragen, die durch die globale Erwärmung entstehenden Bedrohungen zu mildern. Das Projekt geht auf Professor Anthony Illingworth von der University of Reading zurück, der die Idee vor mehr als 30 Jahren erstmals entwickelte. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) übernahm das Projekt im Jahr 2004, und es wurde später zu einer gemeinsamen Mission mit der japanischen Weltraumagentur Jaxa. Der Start ist für frühestens den 28. Mai auf einer Falcon-9-Rakete geplant. Prof. Illingworth, Professor für Atmosphärenphysik an der University of Reading, bezeichnete es als „demütigend und aufregend zugleich, Teil von etwas so Bedeutendem zu sein“. Er sagte, dass die Daten von EarthCARE den Entscheidungsträgern helfen werden, „informiertere Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie den Herausforderungen einer wärmeren Welt begegnen können“. Wolken spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung der Temperatur des Planeten, indem sie Sonnenlicht reflektieren und Wärme speichern. Aber über die genauen Auswirkungen auf das Klimasystem der Erde ist wenig bekannt. Die dreijährige Mission, die mehr als 800 Millionen Euro (680 Millionen Pfund) kostete, soll Antworten liefern. Der Satellit wiegt etwas über zwei Tonnen und misst etwas über 17m in der Länge. An Bord befinden sich vier Instrumente, die Wolken und ihre Strukturen im Detail analysieren, Bilder aufnehmen und messen, wie viel Wärme von der Sonne von den Wolken zurückgehalten wird. Surrey Satellite Technology (SSTL) entwickelte das MSI-Instrument des Satelliten (Multispectral Imager), das mit zwei Kameras ausgestattet ist, während der Raumfahrzeughersteller Thales Alenia Space UK das Breitbandradiometer-Instrument lieferte, das Messungen der reflektierten Solar- und emittierten Wärmestrahlung liefert. Airbus Defence and Space UK war für den Bau des Basisplattform von EarthCARE verantwortlich. Dr. Ralph Cordey, Leiter der Erdwissenschaften bei Airbus Space Systems UK, sagte: „EarthCARE ist eine wichtige neue Mission der Europäischen Weltraumorganisation, um zu untersuchen, wie Wolken und Staubpartikel den Transport von Wärme durch die Erdatmosphäre beeinflussen. Es ist ein wichtiger Schritt, um Ungewissheiten darüber zu reduzieren, wie der Treibhauseffekt funktioniert, und wird die Vorhersagen darüber verbessern, wie sich der Klimawandel auf die Erwärmung der Erde auswirken wird.“ Weitere britische Partner sind das Nationale Zentrum für Erdbeobachtung (NCEO), die Universitäten von Oxford und Leicester, das Imperial College und das Nationale Zentrum für Atmosphärenwissenschaften. Sobald EarthCARE gestartet ist, wird er alle 90 Minuten in einer Höhe von etwa 400 km die Erde umkreisen. Laut ESA wird er den Äquator am frühen Nachmittag überqueren, um die Lichtverhältnisse zu optimieren.
