Nach ausführlicher Beratung im Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats (FVA) wurde die Situation des Medizin-Campus Bodensee (MCB) auch in der Gemeinderatssitzung erörtert. Dabei stand das Sanierungskonzept der Sana Kliniken AG für den Klinikverbund im Mittelpunkt.
Der Klinikverbund umfasst die Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang sowie die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) vor Ort. Im Jahr 2023 wurde ein Verlust von rund 20,5 Millionen Euro festgestellt, mit Prognosen, die für 2024 auf etwa 23 Millionen Euro steigen könnten. Um zahlungsfähig zu bleiben, sind Zuschüsse von Trägern wie der Stadt Friedrichshafen und der Zeppelin-Stiftung erforderlich.
Das vorgelegte Sanierungskonzept der Geschäftsführung umfasst verschiedene Maßnahmen, die bis 2026 Einsparungen von bis zu 14 Millionen Euro ermöglichen sollen. Dazu gehören Personalreduzierungen, insbesondere im medizinischen und therapeutischen Bereich sowie bei den MVZ. Auch soll auf Fremdpersonal, oft auf Leiharbeitsbasis, verzichtet werden.
Weitere Schritte beinhalten die verkürzte Verweildauer der Patienten, eine Neustrukturierung der OP-Auslastung sowie Verbesserungen im Entlassmanagement. Ziel ist es, dass 80 Prozent der Patienten, die nach Hause dürfen, die Klinik bis 11 Uhr verlassen. Dies ermöglicht eine schnellere Wiederbelegung der Betten am gleichen Tag.
Zusätzlich zu den Maßnahmen am Standort sind auch ein Neubau Teil des Sanierungskonzepts. Gemeinsam mit dem Gemeinderat werden Entscheidungen über den zukünftigen Standort und weitere Schritte getroffen. Der Gemeinderat bekundet dabei seine Unterstützung für den MCB, der trotz der Herausforderungen weiterhin eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung der Region spielt. Die Beteiligung des Landkreises wird als essenziell erachtet, um die Zukunft der Kliniken zu sichern. Schließlich stimmte der Rat dem Sanierungskonzept mit einer Gegenstimme zu.
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