Hochwassereinsätze im Bodenseekreis: Behörden empfehlen Evakuierung Meckenbeurens

Der Führungsstab und der Verwaltungsstab des Bodenseekreises sind seit mehreren Stunden im Einsatz, um die Gesamtlage im Auge zu behalten. Die Feuerwehren im Kreis arbeiten derzeit an zahlreichen kleineren Einsätzen, wie beispielsweise vollgelaufenen Kellern, und stehen bereit. Es wurde eine genaue Anzahl der Einsatzstellen noch nicht beziffert. In Meckenbeuren wurden Wohngebiete als kritisch eingestuft, weshalb eine freiwillige Evakuierung empfohlen wurde. Der Bürgermeister von Meckenbeuren hat zu diesem Zweck einen Aufruf verfasst. Bis zu 1.300 Personen könnten von dieser Evakuierung betroffen sein. Einsatzkräfte der Feuerwehren aus dem Kreis Sigmaringen wurden nach Meckenbeuren alarmiert.

Ein zentrales Sandsack-Lager an der Messe in Friedrichshafen wurde auf Anordnung des Führungsstabs des Bodenseekreises eingerichtet. Der Kreis Sigmaringen lieferte im Laufe der Nacht 10.000 Sandsäcke dorthin, während weitere Feuerwehren im Kreis mit mehreren tausend Sandsäcken aushalfen. Die Feuerwehren in Tettnang und Überlingen füllen kontinuierlich weitere Sandsäcke, um gefährdete Gebiete zu sichern. Bis Mitternacht waren etwa 780 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DRK im Einsatz. Es gibt bislang keine gemeldeten Personenschäden und auch die Bahnstrecken bleiben unbeeinträchtigt. Die Pegelstände der Gewässer im Landkreis werden sorgfältig überwacht, und eine deutliche Entspannung der Lage wird erst im Laufe des Samstags erwartet. Die Feuerwehr empfiehlt den Bewohnern in den betroffenen Gebieten entlang der Flüsse, im Fall einer Evakuierung Notfallgepäck mit Kleidung, Medikamenten, Wertsachen und wichtigen Unterlagen mitzunehmen sowie den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort zu folgen. Es wird dringend geraten, überflutete Räume oder Gebiete, insbesondere Keller und Tiefgaragen, zu meiden und Abstand von Hochwasser führenden Gewässern zu halten.