In der Gemeinde Alpirsbach gibt es anhaltende Probleme mit der Wasserversorgung. In Dieboldsberg sind einige Haushalte weiterhin nicht an das Trinkwassernetz angeschlossen. Die Verlegung der erforderlichen Wasserleitungen war bereits für das vergangene Jahr geplant, ebenfalls sollten in Römlinsdorf die Arbeiten begonnen haben. Bei einer Sitzung des Gemeinderates wurde die Thematik der Neuverlegung von Wasserleitungen erörtert, und Stadtbaumeister Rudolf Müller erläuterte die Gründe für die Verzögerungen, wie schwarzwaelder-bote.de berichtete.
Diese lokalen Probleme sind Teil eines größeren, deutschlandweiten Themas. Aktuellen Berichten zufolge verliert Deutschland täglich rund 1,3 Milliarden Liter Trinkwasser aufgrund maroder Rohrleitungen. Jährlich verschwinden etwa fünf Prozent des Trinkwassers auf dem Weg vom Wasserwerk zu den Verbrauchern. Im Jahr 2019 summierten sich die Verluste auf insgesamt 473 Millionen Kubikmeter. Der wirtschaftliche Schaden für die Wasserversorger beläuft sich laut Schätzungen auf mindestens 946 Millionen Euro jährlich. Die Hauptursache der Wasserverluste sind veraltete Rohrleitungen, viele davon stammen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. In Städten wie Leipzig geht jährlich Trinkwasser in Höhe von 3,5 Millionen Kubikmetern verloren, wie focus.de berichtet.
Kommunale Herausforderungen und Lösungsansätze
Langjährige Infrastrukturen über 50 Jahre alt in Bayern und andere Bundesländer zeigen deutliche Sanierungsbedarfe. Kommunen scheuen sich oft, Investitionen zu tätigen, was die Problematik verstärkt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert daher umfassende Maßnahmen zur Sanierung der Wasserleitungen. Einige Städte, wie Leipzig, haben bereits erfolgreiche Strategien entwickelt, um Wasserverluste um ein Drittel zu reduzieren und planen die Erneuerungsrate der Leitungen zu erhöhen. Bad Homburg hingegen entwickelt ein Konzept zur Begrenzung der Verluste, das auch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Früherkennung von Rohrbrüchen einbezieht.
Die aktuellen Herausforderungen in der Wasserversorgung sind somit nicht nur lokal, sondern auch Teil eines landesweiten Problems, das systematische und finanzielle Lösungen erfordert.