Jakob Wildraut ist Naturschutzwart und verbringt sieben Monate im Jahr allein auf der Vogelinsel Trischen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Beobachtung und Dokumentation von Vögeln, Pflanzen und Säugetieren auf der Insel und im umliegenden Wattenmeer. Als Teil seiner Aufgaben nimmt er an einem Birdrace teil, bei dem er 46 verschiedene Vogelarten identifiziert. Wildraut schreibt regelmäßig in einem Blog über seine Erlebnisse und Entdeckungen auf der Insel.
Trischen bietet eine außergewöhnliche Umgebung, in der die dort vorkommenden Organismen und ihr Lebensraum ungestört leben und sich entfalten können. Wildraut betont die Einzigartigkeit des Zustands, den die Natur auf Trischen erreicht hat. Seine Arbeitstage sind geprägt von unregelmäßigen Stunden, die sich nach dem Tageslicht und den Gezeiten richten. Neben der Beobachtung von Brutvögeln zählt er Zugvögel, überwacht das Wetter und den Schiffsverkehr um die Insel.
Während seiner Tätigkeit auf Trischen entdeckt Wildraut nicht nur positive Aspekte der Natur. Er findet zahlreiche tote Vögel, von denen viele der Vogelgrippe zugeordnet werden. Zudem stößt er auf die Anwesenheit von Nagetieren auf der Insel, die eine Bedrohung für die Brutvögel darstellen. Trotz anfänglicher Unsicherheit bezüglich der Art der Nagetiere gelingt es, die Situation zu klären und die Insel vor Ratten zu schützen.
Trischen ist eine einzigartige Insel, die sich seit ihrer Entstehung ständig verändert. Ihr schnelles Wandern nach Osten aufgrund von Wind und Wasserströmung macht sie zur schnellsten Insel der Welt. Obwohl sie in den letzten 100 Jahren erheblich an Größe verloren hat, bleibt Trischen ein wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten. Seit den 1940er-Jahren wird die Insel nicht mehr bewohnt, um den Vögeln einen ungestörten Lebensraum zum Nisten und Brüten zu bieten.
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