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Skulpturen und Drucke: Naturerlebnisse in Plochingen entdecken

In der Galerie der Stadt Plochingen werden bis zum 12. Oktober die Werke der Stuttgarter Künstler Nikolaus Cinetto und Thomas Schuster unter dem Titel „Natur unter dem Hut“ präsentiert, wobei ihre unterschiedlichen Ansätze in der Formgestaltung auf faszinierende Weise miteinander harmonieren und die Besucher zu neuen Assoziationen anregen.

Nikolaus Cinetto und Thomas Schuster präsentieren bis zum 12. Oktober eine beeindruckende Ausstellung in der Galerie der Stadt Plochingen. Unter dem Titel „Natur unter dem Hut“ zeigen die beiden Stuttgarter Künstler eine Vielzahl ihrer Arbeiten, zu denen sowohl Skulpturen als auch Holzdrucke gehören. Diese Gemeinschaftsausstellung wurde von der Initiative Mahlwerk organisiert und hat bereits großes Interesse geweckt.

Die Künstler Cinetto und Schuster haben sich seit ihrer gemeinsamen Zeit an der Stuttgarter Kunstakademie in den 80er und 90er Jahren bestens kennengelernt. Trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweisen in der Kunstproduktion gibt es prägnante Gemeinsamkeiten in ihren Arbeiten. Ihre Werke kommunizieren auf nonverbale Weise mit der Natur und stellen abstrahierte Formen dar, die harmonisch zusammenspielen. Jedes Werk ergänzt das andere, wobei es keine Konkurrenz zwischen den beiden Künstlern gibt. Diese gelungene Symbiose lässt sowohl die zweidimensionalen Drucke als auch die dreidimensionalen Objekte in der Ausstellung lebendig werden.

Künstlerisches Schaffen und kreative Prozesse

Nikolaus Cinetto, geboren 1967 in Ulm, ist bekannt für seine innovativen Drucktechniken und seine Fähigkeit, viele verschiedene Formen aus der Natur in seiner Kunst umzusetzen. Er nutzt Sperrholzplatten, um Druckstöcke zu erstellen, die er in immer neuen Zusammenstellungen zusammenfügt. Cinetto ist Meister darin, aus den kleinsten Reststücken kreative Impulse zu schöpfen. Seine Arbeiten, oft in beeindruckender Größe und in Schwarz auf Transparentpapier präsentiert, werden direkt an die Wände der Galerie geheftet, wodurch sie die natürliche Vielfalt und Dynamik der Formen zur Geltung bringen, ohne von einem Rahmen eingeschränkt zu sein.

Thomas Schuster, der 1964 in Oberbayern geboren wurde, hat eine Vorliebe für skulpturale Arbeiten aus verschiedenen Materialien wie Holz, Beton und Terrakotta. Seine Skulpturen laden die Betrachter ein, sich mit der Formensprache auseinanderzusetzen und eigene Assoziationen zu entwickeln. Die raffinierten Kurven seiner Werke können an Tiere erinnern, was spielerisches Staunen erzeugt. Werke mit Namen wie „Gesicht“ oder „Nase“ verdeutlichen, dass die Kunstwerke nicht nur Formen sind, sondern auch Geschichten erzählen.

Ein Abschied und ein Neuanfang

Die Vernissage der Ausstellung wurde von Anu Paflitschek, der langjährigen Vorsitzenden der Initiative Mahlwerk, eröffnet, die die Veranstaltung als „Glücksgriff“ bezeichnete. Dies ist das vorletzte Projekt, das Paflitschek kuratiert, denn im nächsten Jahr wird sie ihre Ausstellungsaktivitäten einstellen. Die Galerie wird dann unter neuer Leitung von Judith Rühle und Markus Schüch weitergeführt. Das neue Kulturamtsteam übernimmt die Kuratierung des Programms, wobei künftig nur noch vier Ausstellungen pro Jahr geplant sind, die jeweils unter einem bestimmten Motto stehen werden.

Öffnungszeiten Die Ausstellung ist bis zum 12. Oktober zu sehen. Sie kann Montag, Mittwoch und Samstag von 10 bis 13 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr besucht werden. Am Freitag sind die Öffnungszeiten von 9 bis 16 Uhr. Zusätzlich erhält die Ausstellung am 6. Oktober im Rahmen des Plochinger Herbstes besondere Aufmerksamkeit, was dazu beitragen könnte, noch mehr Besucher anzuziehen.

Das Schaffen von Cinetto und Schuster zeigt eindrucksvoll, wie Kunst die Wahrnehmung von Raum und Natur beeinflussen kann. Ihre Arbeiten reflektieren nicht nur persönliche künstlerische Ansätze, sondern laden die Betrachter auch dazu ein, die Welt um sich herum mit neuen Augen zu betrachten. In Zeiten, in denen die Verbindung zur Natur oft verloren geht, können solche Ausstellungen dazu beitragen, diese Beziehung neu zu entdecken und zu schätzen.

Vielfalt der künstlerischen Ansätze

In der Ausstellung „Natur unter dem Hut“ wird die Vielfalt der künstlerischen Ansätze von Nikolaus Cinetto und Thomas Schuster deutlich. Die zwei Künstler nutzen unterschiedliche Materialien und Techniken, um ihre Visionen der Natur auszudrücken. Während Cinetto überwiegend mit Drucktechniken arbeitet, bleibt Schuster den traditionellen Materialien Holz, Beton und Terrakotta treu. Diese Herangehensweisen spiegeln nicht nur persönliche Stile wider, sondern zeigen auch, wie sich diese gegenläufigen Methoden in der Ausstellung harmonisch ergänzen.

Zusätzlich zu den zarten, oft filigranen Drucken von Cinetto sind Schusters Skulpturen markant und robust, was zu einem spannenden Dialog zwischen den Werken führt. Die Kombination der verschiedenen Texturen und Oberflächen fördert die Wahrnehmung der Betrachter und animiert dazu, die Arbeiten aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Die Werke ermutigen zur Reflexion über die Beziehung zwischen Mensch und Natur, was die Ausstellung zu einem tiefgründigen Erlebnis macht.

Einfluss der Stuttgarter Kunstakademie

Die gemeinsame Studienzeit an der Stuttgarter Kunstakademie hat sowohl bei Nikolaus Cinetto als auch Thomas Schuster prägende Spuren hinterlassen. Diese Institution zieht seit vielen Jahren talentierte Künstler an und bietet eine breite Palette an künstlerischen Disziplinen. Unter der Leitung bekannter Persönlichkeiten wie Rudolf Schoofs und Micha Ullmann wurden die beiden mit entscheidenden Konzepten und Techniken konfrontiert, die ihre künstlerische Entwicklung maßgeblich beeinflussten.

Die Akademie bietet zudem eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung unter den Studierenden, was sich deutlich in der Zusammenarbeit der beiden Künstler widerspiegelt. Ihre langjährige Freundschaft und gegenseitige Wertschätzung sind nicht nur in ihren Kunstwerken, sondern auch in der Art und Weise sichtbar, wie sie gemeinsam ausstellen und Projekte initiieren. Die Verbindung, die sie während ihrer Studienzeit geknüpft haben, jedenfalls stärkt ihre künstlerische Praxis und fördert den kreativen Dialog.

Besucherinteresse und kulturelle Bedeutung

Die Ausstellung in Plochingen zieht viele Besucher an, was ein Zeichen für das Interesse an zeitgenössischer Kunst ist. Die Kuration von Anu Paflitschek hat mit ihrer Auswahl und Präsentation dazu beigetragen, der Region eine Plattform für regionale Künstler zu bieten und die Aufmerksamkeit auf die künstlerische Vielfalt in der Umgebung zu lenken. Kulturelle Veranstaltungen wie diese sind wichtig, um das Bewusstsein für Kunst und Kultur zu fördern und Menschen zusammenzubringen. In einer Zeit, in der viele im kulturellen Bereich mit Herausforderungen konfrontiert sind, spielt die Unterstützung lokaler Künstler eine entscheidende Rolle.

Darüber hinaus bietet die Initiative Mahlwerk eine Plattform für verschiedene kulturelle Experimente und Projekte. Die Präsentation dieser Künstler ist Teil eines umfassenderen Engagements für die Förderung von Kunst und Kultur in der Region und unterstreicht die Bedeutung von Ausstellungen, die zum Nachdenken anregen und die Kreativität anregen.

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