Neuer Ansatz gegen Wohnungslosigkeit in Esslingen: Housing First Projekt gestartet

Das Housing First Esslingen (HFE) Projekt verfolgt das Ziel, obdachlosen Menschen zunächst eine Wohnung anzubieten, bevor andere Probleme angegangen werden. Durch die Bereitstellung von Wohnraum und anschließender Hilfe und Beratung soll die gesellschaftliche Teilhabe von Wohnungslosen gestärkt werden. Die Stadt Esslingen führt das Projekt in Zusammenarbeit mit der Fachberatungsstelle Esslingen der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (eva) und Heimstatt Esslingen e.V. durch. Gestartet am 1. Januar 2024, bietet das Projekt insbesondere obdachlosen Personen eine Alternative zu den bestehenden Versorgungsstrukturen der Stadt.

Das HFE-Team besteht aus zwei Sozialarbeiterstellen bei eva und Heimstatt sowie einem Wohnungsscout bei der Stadtverwaltung, um Wohnraum zu akquirieren und das Projekt bei Kooperationspartnern vorzustellen. Bis Ende 2026 sollen insgesamt 15 Wohnungen akquiriert werden, verteilt über das gesamte Stadtgebiet. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg und die Vector Stiftung, mit einem Zuschuss von bis zu 264.564 Euro für drei Jahre. Die Stadt Esslingen beteiligt sich mit 29.436 Euro.

Das Housing First Konzept hat seinen Ursprung in den USA und wurde bereits erfolgreich in Finnland, Österreich und anderen europäischen Ländern umgesetzt. Es betont das Recht auf Wohnen und ermöglicht den Betroffenen die freie Entscheidung über ihren Wohnort und die Art der Unterstützung, die sie erhalten möchten. Beratung und Betreuung stehen zur Verfügung, ohne Druck auf die Betroffenen auszuüben, und die Unterstützung ist nicht an die Wohnung gebunden. Ziel ist es, die soziale Teilhabe und das Wohlbefinden der Betroffenen zu fördern und die Wohnungslosigkeit langfristig zu reduzieren.