In Baden-Württemberg wird ein bedeutendes Naturschutzprojekt Realität: In Eberbach entsteht der erste Wildkatzenwald der Region. Laut bnn.de haben Naturschützer zusammen mit über 50 engagierten Helfern auf einem Areal von einem Hektar Hunderte Bäume und Sträucher gepflanzt. Diese Initiative zielt darauf ab, einen natürlichen Lebensraum für Wildkatzen und andere Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.
Die Wildkatze, die etwa die Größe einer Hauskatze hat, ist für ihre graue bis ocker-braune Fellfärbung und ihr dichteres Fell bekannt. Während im Norden Baden-Württembergs bereits mehrere Wildkatzen leben, betont die SWR, dass Hinweise auf weibliche Wildkatzen noch fehlen und dass es bisher nur Nachweise von Männchen gibt.
Ein Wald für den gefährdeten Lebensraum
Der neue Wildkatzenwald in Eberbach wird auf Flächen angelegt, die ursprünglich Kahlflächen im Nadelwald waren. Diese hatten sich durch Trockenheit und Borkenkäfer gebildet. Ziel des Projekts, das bis 2028 laufen wird, ist die langfristige Umwandlung in einen Laubmischwald. Dabei werden regionale Gewächse wie Vogelbeere, Eiche und Linde gepflanzt, welche den Wildkatzen Schutz bieten berichtet der BUND.
Wildkatzen benötigen große, zusammenhängende Waldgebiete, die Verstecke für Fortpflanzung und Schutz bieten. In Baden-Württemberg gibt es laut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt mehrere Hundert Wildkatzen, die lange Zeit als ausgestorben galten. Besonders entlang der Rheinebene sind die Bestände zu finden.
Langfristige Schutzmaßnahmen
Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, das vom BUND in Kooperation mit verschiedenen Partnern durchgeführt wird, soll zur Wiederherstellung naturnaher Wälder beitragen. Diese sind in vielen Regionen Deutschlands rar geworden. Mit der neugepflanzten Flora soll auch die Artenvielfalt erhöht und resiliente Lebensräume geschaffen werden so die BUND-Initiative.
Diese Bemühungen umfassen nicht nur den Wildkatzenwald in Eberbach, sondern auch weitere geplante Wälder, auch wenn deren Anzahl derzeit noch unklar ist. Das langfristige Ziel besteht darin, die Fortpflanzung und die Besiedlung neuer Gebiete für diese gefährdete Art zu fördern.