Baden-WürttembergLindau (Bodensee)

Der Bodensee wird wärmer: Klimawandel bedroht Fischbestand und Wasserpflanzen

Der Bodensee hat sich laut einer Analyse des Seeforschungsinstituts Langenargen in den letzten Jahren spürbar erwärmt. Im Jahr 2022 wurde an der Oberfläche des Binnengewässers ein Temperaturrekord von durchschnittlich 14,1 Grad gemessen, während es im Jahr zuvor noch 13,6 Grad waren. Die Daten zeigen einen klaren Trend zur Erwärmung, da die durchschnittliche Temperatur im See seit 1962, als sie bei 10,5 Grad lag, kontinuierlich gestiegen ist.

Experten des Seeforschungsinstituts betonen die vielfältigen Auswirkungen der klimatischen Erwärmung auf Gewässer. Die Wassertemperatur ist ein wichtiger Faktor für den Zustand der Seen, da sie unter anderem die Durchmischung des Wassers, die Wasserchemie und die Artenzusammensetzung beeinflusst. Besonders im Bodensee führt die Erwärmung zu einem verringerten Sauerstofftransport vom Oberflächen- zum Tiefenwasser, was die Gefahr eines Sauerstoffmangels für Organismen in der Tiefe erhöht.

Ein aktuelles Projekt mit dem Titel „Seewandel-Klima“ untersucht ausführlich, wie sich der Klimawandel auf den Fischbestand und die Wasserpflanzen im Bodensee auswirkt. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die höheren Temperaturen bereits Auswirkungen auf die Trüsche haben, die Eier bei Wassertemperaturen unter fünf Grad ablegt. Eine veränderte Temperatur in den Tiefen des Sees, die 2023 bei 5,4 Grad lag und damit einen neuen Höchstwert darstellt, beeinträchtigt auch die Entwicklung von Felchen-Eiern und -Larven.

Neben den natürlichen Organismen sind auch die menschlichen Aktivitäten betroffen. Eine Studie der Fischereiforschungsstelle Langenargen zeigt, dass die heimische Forellenzucht unter den höheren Temperaturen leidet. Die Forellen, die kaltes und sauerstoffreiches Wasser benötigen, zeigen unter Stresssymptomen wie verminderter Nahrungsaufnahme und erhöhter Krankheitsanfälligkeit. Die Forscher prognostizieren, dass bis zum Ende des Jahrhunderts zwischen 37 und 77 Prozent der heutigen Forellenzuchten unter ungünstigen Klimabedingungen leiden werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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