Die Diskussion um die sogenannten Flexi-Wings war in der vergangenen Formel-1-Saison ein zentrales Thema. Diese biegbaren Flügel ermöglichten es Teams wie McLaren und Mercedes, auf Geraden bei hohen Geschwindigkeiten erhebliche Vorteile zu erlangen. Red Bull protestierte mehrfach gegen deren Nutzung und forderte von der FIA, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst entschied die FIA jedoch, keine Veränderungen vorzunehmen, da die Flügel den bestehenden Belastungstests standhielten. Im November 2022 wurde eine Verschärfung der Regeln abgelehnt, was für einige Teams überraschend kam. Doch die Formel-1-Kommission traf schließlich in London die Entscheidung, ab dem Großen Preis von Spanien neue, strengere Durchbiegungstests für den Frontflügel einzuführen.
Die FIA begründete nicht, warum diese neuen Tests erst ab dem neunten Rennen der Saison implementiert werden. Man nimmt jedoch an, dass die Teams dadurch die Möglichkeit erhalten sollen, ihre Flügel an das bevorstehende Reglement anzupassen. Red Bulls Teamchef Christian Horner zeigte sich irritiert über diese Entscheidung und hinterfragte die späte Umsetzung der neuen Regeln für den Frontflügel.
Regeländerungen und technische Entwicklungen 2025
Die kommende Formel-1-Saison 2025 wird nicht nur durch die Flexi-Wings geprägt sein, sondern markiert auch das 75-jährige Jubiläum der Rennserie, die 1950 in Silverstone ihren Anfang nahm. In diesem Jahr erwarten Experten einen spannenden Titelkampf zwischen mehreren Teams und Fahrern. Es wird angenommen, dass das Kräfteverhältnis an der Spitze stabil bleibt, da die Top-Teams dem Limit des Ground-Effect-Reglements näher kommen.
Die FIA plant für 2025 außerdem Anpassungen bei den DRS-Regeln und den Belastungstests. Insbesondere die Regelungen für Heckflügel werden verschärft, um mögliche Tricksereien, wie sie in der Vergangenheit bei McLaren beobachtet wurden, zu verhindern. Bei den Diskussionen über die Frontflügel gab es jedoch keine Einigung, da der enge Zeitrahmen eine schnelle Entscheidung nicht zuließ.
Weitere Regeländerungen und der Rennkalender
Zusätzlich zu den aerodynamischen Änderungen wird das Mindestgewicht für Fahrer von 80 kg auf 82 kg angehoben, was das Gesamtgewicht der Fahrzeuge auf 800 kg erhöht. Bei Temperaturen über 30,5°C müssen die Teams zudem spezielle Kühlpakete einbauen, was das Gewicht sogar auf 805 kg steigern kann. Der Meister des Vorjahres, McLaren, wird die größten Einschränkungen bei der Aerodynamik-Entwicklung erfahren. Red Bull hingegen erhält in der ersten Jahreshälfte mehr Windkanal- und CFD-Testmöglichkeiten verglichen mit McLaren und Ferrari.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist, dass Cadillac ab 2026 in die Formel 1 einsteigen wird und ab 2025 dieselben Einschränkungen wie Sauber beachten muss. Zudem wird der Bonuspunkt für die schnellste Runde abgeschafft, während die Pflicht-Einsätze für Junior-Fahrer von einem auf zwei pro Jahr angehoben werden. Die Anzahl der Sprint-Events bleibt bei sechs, jedoch wird Spa-Francorchamps als neuer Standort hinzugefügt, während Spielberg aussetzt. Der Saisonauftakt 2025 findet wieder in Melbourne statt, gefolgt von Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien im April. Der Rennkalender bleibt mit 24 Grands Prix unverändert.