Am 10. Januar 2025 wird Nicolás Maduro erneut vereidigt, trotz der massiven internationalen Nichtanerkennung seiner Wiederwahl. Die Vereidigung erfolgt in einem von Protestaktionen geprägten Umfeld, wobei Zehntausende in Caracas unter dem Motto „Ruhm dem Tapferen Volk“ gegen seine Präsidentschaft demonstrieren. María Corina Machado, die Oppositionsführerin, ruft aus ihrem Versteck zur Teilnahme an den Protesten auf.

Machado, die im Juli 2024 nicht zur Wahl antreten durfte, zeigt ihre Unterstützung für den Oppositionskandidaten Edmundo González, der nach eigenen Angaben die Präsidentschaftswahl im Juli 2024 gewonnen hat. Trotz seiner Forderung nach legitimem Wahlsieg und angesichts der von ihm vorgelegten Wahlunterlagen wird sein Sieg von der Regierung Madurs bestritten. Die Opposition reklamiert für González, dass er doppelt so viele Stimmen erhalten habe wie Maduro, basierend auf Auszählungen von über 80% der Wahlmaschinen. Diese Behauptung wird durch das in den USA ansässige Carter Center validiert.

Die Reaktion der internationalen Gemeinschaft

Die Reaktionen auf die Wahlen sind geteilt. Während die USA, Kanada und Italien González als legitim gewählten Präsidenten anerkennen, bleibt die EU skeptisch gegenüber Maduros Wahlsieg. Der venezolanische Präsident äußert sich optimistisch zu seiner bevorstehenden Vereidigung und erklärt, die Durchführung sei friedlich gewesen. Die patriotischen Demonstrationen, die zum Teil von der Opposition organisiert wurden, sind jedoch ein Zeichen für die Unruhen und das Misstrauen in der Bevölkerung.

Die Situation in Venezuela ist von anhaltender Unsicherheit geprägt. Viele Bürger empfinden weiterhin Angst und Bedrohung durch die Regierung. Eine pensionierte Lehrerin berichtet von der ständigen Sorge vor Verhaftungen, insbesondere nach dem Gehaltsschnitt für Lehrer im Dezember 2024. Benigno Alarcón, Leiter eines politischen Studienzentrums, betont, dass nahezu 8 Millionen Venezolaner, mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung, das Land bereits verlassen haben.

Die herausfordernde Lage für die Opposition

González, der ehemals als Diplomat in mehreren Ländern arbeitete und zuletzt im Ruhestand lebte, hat aufgrund von Druck der Regierung in den September 2024 ins Exil nach Spanien fliehen müssen. Die venezolanische Regierung hat ein Kopfgeld von 100.000 Dollar auf ihn ausgesetzt, da sie ihn als Bedrohung ansieht. Zudem geriet sein Schwiegersohn, Rafael Tudares, in den Verdacht der Entführung, was die Opposition als eine „politisch motivierte Zwangsentführung“ bezeichnet.

Nach den umstrittenen Wahlen hat die politische Realität in Venezuela sich dramatisch verändert. Edmundo González plant, trotz der am 10. Januar anstehenden Vereidigung Madurs, nach Venezuela zurückzukehren und sein Amt offiziell anzutreten. Er hat sich bereits mit verschiedenen Regierungsvertretern in Amerika getroffen, einschließlich einer Besprechung mit dem US-Präsidenten Joe Biden. González möchte internationale Unterstützung mobilisieren und versucht, den politischen Druck auf die Regierung Maduro aufrechtzuerhalten.

Die politische Stabilität in Venezuela bleibt jedoch fragil, und die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, geeignete Strategien zu entwickeln, um demokratische Verhältnisse wiederherzustellen. Viele Venezolaner sehnen sich nach einem Wandel und hoffen, dass es neue Anführer wie González geben wird, die ihnen eine Perspektive für die Zukunft bieten können.

Für mehr Informationen über die aktuelle Lage in Venezuela können Sie die Berichte von Tagesschau, AP News und Tagesschau lesen.