Die grausame Misshandlung spanischer Jagdhunde steht heute im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, anlässlich des Welt-Galgo-Tags am 1. Februar. Hundebesitzer demonstrieren in mehreren Städten gegen die verbreitete Quälerei dieser Tiere. Galgos, eine der am stärksten betroffenen Rassen, leiden häufig unter unmenschlichen Bedingungen und schlagen einen verzweifelten Appell für mehr Tierschutz laut.

In Spanien wurde am 29. September 2023 ein wichtiges nationales Tierschutzgesetz verabschiedet, das Haustiere als „fühlende Wesen“ anerkennt und sie vor Vernachlässigung und Misshandlung schützen soll. Doch trotz dieser Fortschritte sind viele Tiere, insbesondere die Jagdhunde, nach wie vor bedroht. Nach Protesten von Jagdverbänden waren diese Hunde sogar von dem Gesetz ausgeschlossen. Dies stellt einen massiven Rückschritt im Tierschutz dar, da bereits bestehende regionale Gesetze in einigen autonomen Gemeinschaften oft einen besseren Schutz bieten.

Hintergründe zu den Lebensbedingungen der Jagdhunde

Die Lebensrealität für Jagdhunde wie Galgos und Podencos bleibt besorgniserregend. Diese Tiere werden oft unter extrem schlechten Bedingungen gehalten, in dunklen Kellerräumen oder sogar Bunkern, und bekommen häufig unzureichende Nahrung. Vor den Rennen werden sie abgerichtet, indem sie an Fahrzeuge angebunden werden, um ihre Geschwindigkeit zu steigern.

Nach nur zwei bis drei Jagdsaisons gelten viele Hunde als „unbrauchbar“ und werden auf grausame Weise entsorgt. Anstatt ein neues Zuhause zu finden, werden sie häufig ausgesetzt, misshandelt oder, in den schlimmsten Fällen, gar ertränkt, verbrannt oder erhängt. Schätzungen zufolge erleiden jährlich rund 50.000 Galgos diese schrecklichen Schicksale.

Ein Appell für mehr Tierschutz

Die Unklarheiten bezüglich der Definition von Jagdhunden im neuen Tierschutzgesetz werfen zusätzliche Fragen auf, insbesondere wie künftig nachgewiesen werden muss, welche Hunde unter diesen Schutz fallen. Diese Unsicherheiten könnten dazu führen, dass der ohnehin schon lückenhafte Schutz für Tiere wie Galgos und Podencos weiter abnimmt.

Viele Tierschützer und engagierte Bürger setzen sich vehement für eine Reform des Tierschutzgesetzes in Spanien ein und fordern klare und verbindliche Regelungen, die echten Schutz für die oft vernachlässigten und missbrauchten Jagdhunde bieten. Der heutige Welt-Galgo-Tag ist daher nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch der Hoffnung auf Veränderung und endlich eine Stimme für die stimmlosen Opfer der Jagdindustrie.

Während der gesetzliche Rahmen immer noch unzureichend ist, bleibt der Druck auf die spanische Regierung bestehen, ein umfassenderes und effektiveres Tierschutzgesetz zu verabschieden. Nur so kann eine reale Verbesserung der Lebensumstände dieser Hunde erreicht werden. Mehr Informationen zu den Hintergründen des Tierschutzes in Spanien finden Sie bei Tagesspiegel, Veto Tierschutz und Aktion Tier.