Der Philippinisch-Amerikanische Krieg, der von 1899 bis 1902 stattfand, war ein entscheidendes Kapitel in der Geschichte der USA und der Philippinen. Der Konflikt hatte seine Wurzeln im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898, der durch die Explosion des amerikanischen Kriegsschiffs USS Maine im Hafen von Havanna am 15. Februar 1898 ausgelöst wurde. Diese Explosion führte zu einer intensiven Kriegskampagne der Hearst-Presse und damit zu einem Kriegsaufruf von Präsident William McKinley. Am 25. April 1898 erklärten die USA Spanien den Krieg, was zu einer Reihe entscheidender militärischer Auseinandersetzungen führte.
Am 1. Mai 1898 versenkte Kommodore George Dewey die spanische Flotte in der Bucht von Manila, was den Grundstein für die amerikanische Herrschaft in der Region legte. Einheimische Befreiungsarmeen unterstützten die US-Streitkräfte in Kuba und auf den Philippinen. Nach mehreren Niederlagen erklärte Spanien am 12. August 1898, sich geschlagen. Der Vertrag von Paris, der am 10. Dezember 1898 unterzeichnet wurde, beendete die Feindseligkeiten offiziell. In diesem Vertrag trat Spanien seine Souveränitätsrechte über Kuba ab, das zu einem US-Protektorat wurde. Außerdem wurden Guam und Puerto Rico sowie die Philippinen an die USA abgetreten; letzteres gegen eine Zahlung von 20 Millionen USD, wie im Artikel III des Vertrags festgelegt.
Die philippinische Unabhängigkeit
Am 12. Juni 1898 erklärte Emilio Aguinaldo, der erste Präsident der Philippinen, seine Unabhängigkeit von Spanien und berief eine verfassungsgebende Versammlung ein. Dies war ein zentraler Moment für die philippinische Identität und den Unabhängigkeitsdrang. Doch die Freude über die Unabhängigkeit währte nur kurz, da die USA ihre kolonialen Ambitionen offenbarten. Im November 1898 wurde die Anti-Imperialisten Liga in Boston gegründet, um gegen die Kolonialisierung zu protestieren. Die „Benevolent Assimilation Proclamation“ vom 21. Dezember 1898 kündigte die koloniale Absicht der USA auf den Philippinen an.
Am 4. Februar 1899 brach schließlich der Philippinisch-Amerikanische Krieg aus. Ein Vorfall zwischen US-Patrouillen und philippinischen Soldaten führte zu einem Schusswechsel, der den Konflikt entfachte. General Aguinaldo versuchte vergeblich, die Feindseligkeiten zu beenden, was von US-General Elwell Otis abgelehnt wurde. In den folgenden Jahren versuchten die US-Streitkräfte, die philippinischen Verteidiger niederzuringen, wobei Guerillataktiken von beiden Seiten eingesetzt wurden.
Krieg und Intervention
US-Truppen erhöhten ihre Zahl von 21.000 auf 126.500 Mann, um den Widerstand zu bekämpfen. Diese militärischen Bemühungen waren von brutalen Taktiken geprägt, darunter Folter und Exekutionen gegen die Zivilbevölkerung. Die amerikanische Strategie, die auf „search and destroy missions“ abzielte, und die Taktik der „verbrannten Erde“ sollten die Kontrolle über die Region sichern. Die Brutalität des Konflikts führte zu erheblichen zivilen Verlusten: Schätzungen zufolge starben zwischen 200.000 und 1 Million Philippinos, oft durch die Cholera-Epidemie, die den Krieg begleitete.
General Aguinaldo wurde 1901 gefangen genommen und forderte die Revolutionsarmee zur Kapitulation auf. Der Krieg endete offiziell am 4. Juli 1902, als Präsident Theodore Roosevelt erklärte, dass die Feindseligkeiten beendet seien. Während des Kriegs starben rund 4.234 amerikanische Soldaten, und die Schätzungen über die zivilen Todesfälle variieren erheblich. Die Philippinen erlangten erst am 4. Juli 1946 ihre vollständige Unabhängigkeit.
Die Debatte über die Rolle des amerikanischen Imperiums im Pazifik nahm in den folgenden Jahren zu. Viele prominente US-Bürger, darunter Mark Twain, äußerten öffentlich ihren Widerstand gegen die imperialen Ambitionen der USA. Diese Kontroversen und die brutalen Realitäten des Krieges prägten das zukünftige Verhältnis zwischen den USA und den Philippinen und werfen bis heute einen Schatten auf die amerikanische Geschichte.