2024 gilt als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Laut Al Jazeera war es das erste volle Jahr, in dem die globalen Temperaturen 1,5 °C über den vorindustriellen Werten lagen. Diese alarmierenden Daten wurden durch den Copernicus Climate Change Service (C3S) der Europäischen Union bestätigt. Die Durchschnittstemperatur des Jahres lag 1,6 °C höher als im Zeitraum 1850-1900, was die aktuelle Klimakrise verdeutlicht.
Die Rekordwerte von 2024 übertrafen die des Vorjahres 2023 um ein Achtel Grad Celsius. Den schlimmsten Tag des Jahres erlebte die Welt am 10. Juli 2024 mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,16 °C. Trotz dieser dramatischen Überschreitung des Temperaturniveaus warnt C3S, dass der Wert nicht dauerhaft überschritten ist – die Gefahr bleibt jedoch bestehen. Die Hauptursache dieser extremen Temperaturen bleibt die Ansammlung von Treibhausgasen, hervorgerufen durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas.
Klimawandel und seine globalen Auswirkungen
Weltweit zeigt sich, dass der Klimawandel alle Kontinente betrifft und sowohl wohlhabende als auch arme Länder in Mitleidenschaft zieht. In Kalifornien tobten verheerende Waldbrände, die mindestens 10 Menschen das Leben kosteten und Hunderte von Häusern zerstörten. Ähnliche Szenarien fanden in Bolivien, Venezuela, Nepal, Sudan und Spanien statt, wo katastrophale Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürre verzeichnet wurden. In Mexiko und Saudi-Arabien forderten Hitzewellen Tausende von Leben.
Zahlreiche Staaten sind mittlerweile zunehmend mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. In Sambia sind etwa sechs Millionen Menschen von Hunger bedroht, während das Land die schlimmste Dürre seit über einem Jahrhundert durchlebt. Diese dramatischen Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der Wissenschaftler fordern, die Klimaziele des Pariser Abkommens weiterhin zu verfolgen, um die Folgen der Erderwärmung zu minimieren. Der Copernicus-Direktor Carlo Buontempo betonte, dass die zukünftige Entwicklung des Klimas in den Händen der Menschen liegt und sofortige Maßnahmen erforderlich sind, um Schlimmeres zu verhindern.
Die Rolle der Treibhausgase und Klimapolitik
Die Treibhausgaskonzentrationen erreichten 2023 besorgniserregende Werte: Kohlendioxid lag bei 419 ppm, Methan bei 1.940 ppb und Lachgas bei 336,8 ppb. Diese Entwicklungen unterstreichen die Aussagen des Umweltbundesamtes, dass der Klimawandel nicht nur ein aktuelles Problem darstellt, sondern auch zukünftige Risiken für Ökosysteme und Menschen birgt. Die letzten zehn Jahre zählen zu den heißesten in den letzten 125.000 Jahren, und Prognosen deuten darauf hin, dass die globale Erwärmung bis Ende des 21. Jahrhunderts je nach Emissionsszenario um 1,5 bis 5,7 °C ansteigen könnte.
Wissenschaftler warnen, dass der politische Wille zur Emissionsreduktion in vielen Ländern nachgelassen hat. Der US-Präsident-elect Donald Trump bezeichnete den Klimawandel gar als „Schwindel“. Chukwumerije Okereke von der Universität Bristol rief die politischen Entscheidungsträger dazu auf, die Überschreitung der 1,5 °C-Marke als „Weckruf“ zu betrachten. Um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu vermeiden, sind drastische und sofortige Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen unumgänglich.
Der Klimawandel bleibt ein zentrales und drängendes Thema, dessen umfassende Auswirkungen uns alle betreffen. Es liegt in unserer Verantwortung, proaktive Schritte zur Bekämpfung dieser Krise zu unternehmen und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern.