Am 23. Februar 2025 wurde der 27. Panorama Publikums-Preis im Rahmen der Berlinale verliehen. Der Preis für den besten Spielfilm geht an „Sorda“, ein eindringliches spanisches Drama von Eva Libertad. Die spannende Handlung des Films dreht sich um die gehörlose Frau Ángela und ihren hörenden Partner Héctor, die ein Kind erwarten und sich den Herausforderungen ihrer verschiedenen Wahrnehmungen der Welt stellen müssen. Die Rolle von Ángela wird von der gehörlosen Schauspielerin Miriam Garlo verkörpert, die zudem die Schwester der Regisseurin ist. Hervorzuheben ist, dass das Paar sich in einer emotional bewegenden Phase befindet, da sie nicht wissen, ob ihre Tochter gehörlos oder hörend geboren wird.
Während der Berlinale haben die Kinobesucher:innen die Möglichkeit, die Filme der Sektion Panorama zu bewerten. In diesem Jahr wurden über 28.300 Stimmen abgegeben und ausgewertet, was die hohe Beteiligung des Publikums belegt. Der Panorama Publikums-Preis wird seit 1999 verliehen und seit 2011 werden sowohl der beste Spielfilm als auch der beste Dokumentarfilm ausgezeichnet. In der diesjährigen Panorama-Sektion konkurrierten 33 Titel aus 28 Produktionsländern, darunter zehn in der Reihe Panorama Dokumente.
Erfolgreiche Filme und bewegende Geschichten
Bei den Panorama Dokumenten wurde der deutsche Beitrag „Die Möllner Briefe“ von Martina Priessner ausgezeichnet. Der Film thematisiert den rassistischen Brandanschlag von Mölln, der im November 1992 stattfand, und folgt dem Leben des Überlebenden Ibrahim. Der siebenjährige Ibrahim verlor bei diesem Anschlag seine Schwester, Cousine und Großmutter. In „Die Möllner Briefe“ wird die Beziehung zwischen Ibrahim und drei Verfassern von Solidaritätsbriefen, die nach dem Anschlag an die Stadt Mölln geschickt wurden, beleuchtet.
Die Preisverleihung der Berlinale, die als größtes Publikumsfestival der Welt gilt, findet ihren Abschluss mit dem Panorama Publikums-Preis. In diesem Jahr wurden insgesamt rund 240 internationale Filme im Rahmen der 75. Berlinale gezeigt, die sich vom 13. bis 23. Februar 2025 erstreckte. Besonders eindrucksvoll ist die Tatsache, dass die Berlinale seit 1956 den Status eines A-Festivals genießt und seither eine wichtige Plattform für cineastische Werke aus aller Welt darstellt.
Ein bedeutendes Filmfestival
Die Geschichte der Berlinale zeigt, dass das Festival aus den Trümmern Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde. Die ersten Filmfestspiele fanden 1951 statt und waren ein großer Publikumserfolg. Seitdem hat sich die Berlinale unter verschiedenen Leitungen zu einem Ort entwickelt, der mit Festivals wie Cannes und Venedig konkurriert. Tricia Tuttle, eine US-Amerikanerin, führt die 75. Ausgabe der Berlinale, die ihre erste als Festivalleiterin darstellt. Die Berlinale strebt danach, weltoffen, politisch und künstlerisch radikal zu sein, während sie gleichzeitig Glanz und Glamour für Presse und Sponsoren bietet.
Die Aufführung des prämierten Spielfilms „Sorda“ findet um 21:00 Uhr im Zoo Palast 1 statt, und die Preise werden von der Berlinale-Sektion Panorama in Zusammenarbeit mit Radioeins und dem rbb Fernsehen verliehen.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte rbb24, Berlinale.de und rbb-online.