Vorfall | Sonstiges |
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Ort | Malmö |
Der Eurovision Song Contest 2024 fand am 12. Mai in Malmö, Schweden, statt und setzte mit seinen außergewöhnlichen Auftritten neue Maßstäbe. Besonders im Fokus stand der Gewinner, Nemo, der für die Schweiz mit dem Song „The Code“ antrat und als erste offen nichtbinäre Person im ESC-Geschichtsbuch verankert ist. Nemo Mettler, geboren 1999 in Biel, thematisiert in seinem Siegerlied seine persönliche Identitätssuche, was dem Auftritt eine tiefere Bedeutung verlieh. [bnn] berichtet, dass Nemo, ein bereits anerkanntes Talent, für seine Musik von DJ Bobo Unterstützung erhielt und eine Vielzahl von Preisen bei den Swiss Music Awards gewonnen hat.
Nemo, der sich als pansexuell identifiziert, entschied sich bewusst, per Anhalter nach Malmö zu reisen, um die Wege einer weniger konventionellen Anreise zu beschreiten. Die Verbindung zu seiner Identität und das Streben nach Anonymität sind auch in seinen Songs wie „This Body“ zu erkennen, der seine Empfindungen zur eigenen Körperlichkeit und queeren Identität thematisiert. Im Interviews mit [spiegel] äußerte Nemo, dass er gerne ohne Pronomen angesprochen werden möchte, was in vielen Sprachen, einschließlich Deutsch, eine Herausforderung darstellt.
Skurrile Auftritte und lebendige Darbietungen
Die ESC-Bühne war nicht nur für Nemo ein Ort der Selbstverwirklichung. Demonstrationen von Kreativität und Unkonventionalität zeigten sich in den Auftritten anderer Künstler. So trat Bambie Thug für Irland mit dem Song „Doomsday Blue“ auf, untermalt von mystischen Symbolen und Kerzen. Der finnische Teilnehmer Windows95man zog mit seiner schrägen Outfitwahl, die aus einer Lockenfrisur sowie Jeansshorts und Socken in Sandalen bestand, alle Blicke auf sich. Während seines Auftritts kam es zu einem Feuerwerk aus Funken und speziellen Effekten, was die Zuschauer_innen in Erstaunen versetzte.
Auch die estnische Formation 5Miinust x Puuluup, die mit ihrem kritischen Lied „(Nendest) Narkootikumidest ei tea me (Küll) Midag!“ auf Themen wie Drogenmissbrauch aufmerksam machte, stach hervor. Sieben Künstler stellten ihre Visionen vor, darunter Ladaniva mit ihrem folkloristischen Popsong „Jako“ aus Armenien und Marina Satti, die mit ihrem experimentellen Titel „Zari“ für Griechenland antrat. [suedkurier] hebt hervor, dass jede Darbietung mit einer einzigartigen Ästhetik und Botschaft für Aufsehen sorgte.
Der ESC 2024 hat damit nicht nur musikalische Höhepunkte gesetzt, sondern auch gesellschaftliche Themen in den Vordergrund gerückt und gezeigt, wie vielfältig Identitäten sowie Ausdrucksformen in der heutigen Musikszene sind. Nemos Siegerauftritt ist ein bedeutendes Zeichen für Akzeptanz und Sichtbarkeit in der Gesellschaft, das gleichzeitig die Kreativität und den Mut der Künstler_innen würdigt.