Die politischen und militärischen Entwicklungen in der Ukraine zeichnen ein düsteres Bild. Die Zustimmungswerte für Präsident Wolodymyr Selenskyj sind stark gesunken, da nur noch 52% der Bevölkerung im Dezember 2024 Vertrauen in ihn haben. Dies ist ein dramatischer Rückgang von 90% im März 2022 und 77% Ende 2023. Der Rückgang des Vertrauens ist besonders markant, da 39% der Befragten aktiv misstrauen. Der Verlauf von Selenskyjs Präsidentschaft, die im letzten Monat regulär endete, ist durch das anhaltende Kriegsrecht geprägt, unter dem er weiterhin im Amt bleibt.

Die Umfrageergebnisse spiegeln einen tiefgreifenden Wandel in der öffentlichen Meinung wider: Laut einer neuen Untersuchung von Gallup befürworten 52% der Ukrainer Friedensgespräche mit Russland, während nur 38% weiterhin bereit sind zu kämpfen. Diese Zahlen sind ein starker Kontrast zu den Ergebnissen von 2022, als 73% der Bevölkerung den bewaffneten Widerstand unterstützten und nur 22% Verhandlungen anstrebten. Ein Meinungsforscher führte die Entwicklung auf den anhaltenden Krieg und die damit verbundenen Verlusten zurück, da viele Ukrainer jetzt denken, dass Verhandlungen dringend notwendig sind, um eine schnelle Lösung zu finden.

Militärische Situation und Kämpfe

Die militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine nehmen hingegen kein Ende. Aktuell kämpft die ukrainische Armee um die strategisch wichtige Stadt Kurachowe, die am Vortag von russischen Truppen eingenommen wurde. Berichten zufolge konnte die ukrainische Armee russische Angriffe in der Umgebung abwehren. Moskau betrachtet Kurachowe als ein essentielles Logistikzentrum und hat mehrere ukrainische Gegenangriffe erfolgreich zurückgeschlagen. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden sechs HIMARS-Raketen sowie 50 ukrainische Drohnen abgefangen.

In diesem Kontext betont Selenskyj die Bedeutung der Kursk-Offensive, die darauf abzielt, eine Pufferzone auf russischem Territorium zu schaffen und das Militärpotenzial Russlands zu schwächen. Informationen aus Kiew zufolge sind in den letzten fünf Monaten bis zu 38.000 russische Soldaten in der Region Kursk gefallen, darunter nahezu 15.000 irreversible Verluste. Außerdem hat die Ukraine 28 von 38 gestarteten russischen Drohnen abfangen und zerstören können.

  • Vertrauen in Wolodymyr Selenskyj: 52%
  • Misstrauen gegenüber Selenskyj: 39%
  • Befürworter von Friedensgesprächen: 52%
  • Unterstützer von Kämpfen: 38%

Internationale Unterstützung und Ausblick

Auf der internationalen Bühne zeigt Polen Bereitschaft zur Unterstützung, indem es angekündigt hat, die Energieversorgung für die Ukraine zu erhöhen. Ministerin Paulina Hennig-Kloska erklärte, dass Polen in der Lage sei, zusätzliche Stromlieferungen zu leisten. Zugleich wurde jedoch der Besuch des designierten US-Sondergesandten Keith Kellogg in Kiew abgesagt, was Fragen zur aktuellen diplomatischen Unterstützung aufwirft.

Abschließend zeigt die Entwicklung der öffentlicher Meinung deutliche Veränderungen in der Einstellung zur Fortsetzung des Krieges. Vor dem Hintergrund tragischer Verluste und langwieriger Kämpfe gewinnen Friedensgespräche an Bedeutung. Laut den neuesten Umfragen präferieren 70% der Befragten die EU als Friedensvermittler, gefolgt von Großbritannien mit 63% und rund der Hälfte, die auch die USA in dieser Rolle sieht. Präsident Selenskyj bleibt jedoch standhaft und betont, dass der Konflikt erst dann beendet werden kann, wenn ein sicheres Umfeld geschaffen ist, das ein weiteres russisches Vorgehen ausschließt.

Um mehr über die aktuellen Entwicklungen zu erfahren, lesen Sie weiter bei Tagesschau, t-online und Focus.