Am Freitag, den 10. Januar 2025, wurden in der Stadt Siversk in der Region Donetsk durch einen russischen Beschuss zwei Menschen getötet. Dies wurde vom Gouverneur Vadym Filaskhin berichtet. Gleichzeitig gab es in der von Russland kontrollierten Stadt Kamyanka-Dniprovska zwei weitere Tote durch ukrainisches Feuer, wie der von Moskau ernannte Gouverneur Yevgeny Belitsky mitteilte. Die Lage in den Konfliktgebieten bleibt angespannt und von zahlreichen Verlusten geprägt.

Ein neuerlicher russischer Bombenangriff in einem ukrainisch kontrollierten Gebiet tötete am Mittwoch mindestens 13 Zivilisten und verletzte etwa 30 weitere. Die ukrainische Luftwaffe meldete zudem, dass Russland seit Beginn der umfassenden Invasion vor fast drei Jahren über 51.000 gelenkte Luftbomben gegen die Ukraine eingesetzt hat. Dies verdeutlicht die Intensität und Brutalität der Auseinandersetzungen, die sich in den östlichen Regionen des Landes entfalten.

Strategische Entwicklungen im Osten

In den östlichen Regionen der Ukraine, insbesondere entlang der Frontlinie am Oskil-Fluss, haben die ukrainischen Streitkräfte Schwierigkeiten. Russland hat einen Brückenkopf auf der ukrainisch gehaltenen Seite des Flusses etabliert, was auf eine ernsthafte strategische Herausforderung für die Ukraine hinweist. Die Frontlinie bleibt in der Region Charkiw de facto bestehen, während die ukrainische Armee unter Druck geraten ist, um ihre Positionen zu halten.

Um dem Druck zu begegnen, gibt es eine internationale Koalition zur Beschaffung von unbemannten Luftfahrzeugen (UAVs) für die Ukraine, die von Großbritannien und Lettland angeführt wird. Diese Coalition plant, 30.000 neu bestellte Drohnen nach Kiew zu senden. Inzwischen warnt die EU-Luftsicherheitsbehörde (EASA) nicht-europäische Fluggesellschaften davor, im westlichen russischen Luftraum zu fliegen, da das Risiko eines unbeabsichtigten Angriffs durch russische Luftverteidigungssysteme hoch ist.[Al Jazeera]

Angriffe auf russische Marine und neue Taktiken

Die Ukraine hat kürzlich Drohnenangriffe auf die russische Flotte im Kaspischen Meer durchgeführt. Am 6. November trafen ukrainische Angriffe auf die Fregatten „Tatarstan“ und „Dagestan“, welche über tausend Kilometer von der Frontlinie entfernt im Hafen von Kaspijsk stationiert sind. Die Schäden an den Fregatten sind unklar, jedoch tragen sie Kalibr-Marschflugkörper. Solche Treffer reduzieren vorübergehend die Bedrohung durch Marschflugkörper für die Ukraine und schränken Russlands Manövrierfreiheit im Schwarzen und Kaspischen Meer ein.[ZDF]

Russland wiederum testet neue Taktiken mit Shaheed/Geran-Drohnen, die in geringer Höhe eingesetzt werden, um die ukrainische Flugabwehr zu umgehen. Diese Vorgehensweise erweist sich als problematisch für die ukrainische Seite, besonders da eine dieser Drohnen in ein Wohnhochhaus eingeschlagen ist, wo sich auch die Residenz des estnischen Botschafters befand.

Personalbewegungen und frontale Entwicklungen

Die Situation an der Front bleibt angespannt. Während die russischen Streitkräfte in der Region Kursk geringfügig vorrücken konnten, bleibt die Frontlinie stabil. Gleichzeitig steht die ukrainische Armee aufgrund von Munitionknappheit unter Druck und hat begonnen, FPV-Drohnen einzusetzen. Zudem werden nordkoreanische Soldaten in russische Einheiten integriert, um Interoperabilitätsprobleme zu lösen.

Der Generalsmajor Dmytro Marchenko hat aufgrund medizinischer Gründe aus der ukrainischen Armee ausgeschieden. Die jüngsten Entwicklungen in den Kämpfen zeigen, dass beide Seiten unter signifikanten menschlichen und materiellen Verlusten leiden und die geopolitischen Spannungen weiter zunehmen. Für die Zivilbevölkerung wird die humanitäre Lage zunehmend prekär.[Spiegel]