Ein 18-jähriger britischer Teenager namens Axel Rudakubana hat sich schuldig bekannt, drei junge Mädchen während eines Messerangriffs im nördlichen Vereinigten Königreich ermordet zu haben. Der Vorfall ereignete sich am 29. Juli 2024 während einer Taylor Swift-Themen-Tanzveranstaltung in Southport. Die Opfer sind die sechsjährige Bebe King, die siebenjährige Elsie Dot Stancombe und die neunjährige Alice Dasilva Aguiar. Zehn weitere Personen, darunter acht Kinder, wurden bei dem Angriff verletzt, was diesen Vorfall zu einem der schlimmsten Angriffe auf Kinder in der jüngeren Geschichte des Landes macht, wie CNN berichtet.
Bei seinem Prozess am Liverpool Crown Court gab Rudakubana am ersten Tag sein Plädoyer von nicht schuldig auf schuldig ab. Neben den drei Anklagen wegen Mordes bekannte er sich auch schuldig zu zehn weiteren Anklagen wegen versuchten Mordes, der Herstellung des tödlichen Gifts Ricin und dem Besitz eines al-Qaida-Ausbildungshandbuchs. Richter Julian Goose kündigte an, dass Rudakubana am Donnerstag verurteilt wird und eine lebenslange Haftstrafe unvermeidlich sei. Er erschien mit einem grauen Trainingsanzug und einer chirurgischen Maske im Gericht und sagte lediglich das Wort „schuldig“.
Unruhen nach dem Verbrechen
Nach dem brutalen Messerangriff kam es zu massiven Unruhen in Southport und weiteren Städten des Vereinigten Königreichs. Die Ausschreitungen wurden durch falsche Informationen in sozialen Medien angeheizt, die besagten, dass der mutmaßliche Täter ein muslimischer Migrant sei. Die Unruhen führten zu Gewalttaten gegen Moscheen und Hotels, die Asylsuchende beherbergen, wobei Premierminister Keir Starmer rechtsextreme Gewalttäter für diese Ausschreitungen verantwortlich machte. In mehreren Städten, darunter Liverpool und Sunderland, wurden Proteste der rechtsextremen Szene verzeichnet, die mit Polizeikräften in Konflikt gerieten. Mehr als 1.500 Personen wurden im Zuge der Ausschreitungen festgenommen.
Die Polizei bezeichnete die gewalttätigen Auseinandersetzungen als inakzeptabel und stellte fest, dass die Aufheizung durch Fehlinformationen unterstützt wurde. Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Demos sich zu einem Übergriff auf die Trauer der Gemeinschaft entwickelt hatten. In London kam es zu gewalttätigen Krawallen, bei denen Demonstranten Flaschen und Fackeln auf die Polizei warfen und anti-islamische Slogans riefen. In Manchester versammelten sich Protestierende vor einem Hotel, das Asylsuchende beherbergte, während in Hartlepool Polizeiautos in Brand gesetzt wurden. Über 100 Festnahmen wurden in London allein wegen gewalttätiger Unruhen und Angriffen auf Einsatzkräfte getätigt.
Der Kontext der Spaltung
Die Unruhen sind Teil eines größeren Trends von wachsenden Spannungen und Gewalt, die durch rechtsextreme Gruppierungen in Großbritannien angeheizt werden. Nach dem Angriff mobilisierten sich verschiedene Gruppen in sozialen Medien, um Proteste zu organisieren. Die falschen Informationen über den Täter wurden von rechtsextremen Führern verstärkt und erreichten binnen kürzester Zeit über 30.000 Erwähnungen auf sozialen Plattformen bevor der Name von Rudakubana offiziell bestätigt wurde, wie Deutschlandfunk feststellt.
Die Innenministerin Yvette Cooper betonte die Wichtigkeit des rechtlichen Verfahrens und erklärte, die kommenden Tage würden für die Familien der verstorbenen Mädchen „eine tief traumatische und belastende Zeit“ sein. Die lodernden Konflikte und die Verbreitung von Fehlinformationen verdeutlichen die Herausforderung, mit der die britische Gesellschaft konfrontiert ist, während sie versucht, die Trauer um die verlorenen Existenzen zu verarbeiten und sich gleichzeitig gegen die Spaltung und Gewalt zu wehren, die durch extremistische Narrativen angeheizt werden.