In der Silvesternacht wurde eine Feier in Mailand für eine junge Belgierin und ihre Freunde zum Albtraum. Laura (20) und ihre Gruppe, die aus Freunden im Alter von 20 und 21 Jahren besteht, hatten geplant, das neue Jahr auf der Piazza del Duomo zu begrüßen. Doch kurz nach Mitternacht eskalierte die Situation. Etwa 30 bis 40 Männer umzingelten die Gruppe und es kam zu massiven Übergriffen, die Laura als „Nacht des Horrors“ beschrieb. Die italienischen Behörden haben mittlerweile Ermittlungen wegen sexueller Nötigung aufgenommen. Allerdings konnte die Polizei den Opfern zum Zeitpunkt der Übergriffe nicht helfen und merkte an, es hätte keinen Zweck, sich einzumischen. Laura und ihre Freundinnen mussten nach den erlebten Grauen psychologische Unterstützung im Universitätskrankenhaus Lüttich in Anspruch nehmen.
Die Feierlichkeiten in Mailand wurden nicht nur von den Übergriffen überschattet. Es gab kein offizielles Feuerwerk von der Stadt und stattdessen zündeten junge Leute Feuerwerkskörper in der Menge, was zu Schreien und Kämpfen führte. Laura berichtete, dass übergriffige Männer zwischen 20 und 40 Jahren laut beleidigende Sprüche gegen Italien und die Polizei riefen. Von den vier Mädchen gab drei an, sexuellen Missbrauch erlebt zu haben, auch das Berühren unter der Kleidung war Teil der Übergriffe, die sich etwa 20 Minuten nach Mitternacht ereigneten.
Ermittlungen und Zeugenaussagen
Die italienische Polizei hat nun mehrere Männer, die nordafrikanischer und italienischer Herkunft sind, mithilfe von Überwachungskamerabildern identifiziert. Behörden suchen Zeugen und werten die Videoaufnahmen aus. Laura und ihre Freundinnen wurden von einer italienischen Person und dessen Ehefrau gerettet, während sie in der Menge gefangen waren. Der Vorfall erinnert an ähnliche Angriffe in der Neujahrsnacht 2022, als in Mailand bereits Dutzende Frauen und Mädchen von Gruppen junger Männer angegriffen wurden. In diesem früheren Vorfall wurden 15 Verdächtige identifiziert.
Nach dem Übergriff war die Gruppe so erschüttert, dass sie im Hotel um Hilfe bat, dort ernteten sie jedoch Resignation und wurden darüber informiert, dass derlei Vorfälle jährlich vorkommen. Laura äußerte, dass in den italienischen Medien keine Berichterstattung über den Übergriff auf die belgischen Touristinnen erfolgt ist. Angesichts der schockierenden Erlebnisse hoffen die betroffenen Frauen auf eine umfassende Aufklärung und Verurteilung der Täter. Die Polizei plant, Kontakt mit Laura aufzunehmen, damit sie in Belgien eine formelle Anzeige erstatten kann, während die Staatsanwaltschaft die Aussagen der Gruppe mit den Videoaufnahmen abgleichen will.
Die Geschehnisse in Mailand werfen ein beunruhigendes Licht auf die Sicherheitslage während großer Feierlichkeiten und die Herausforderungen bei der Verhütung sexueller Übergriffe in öffentlichen Räumen.
Für die betroffenen Frauen ist der Vorfall nicht nur ein schmerzhafter Teil ihrer Silvesterfeier geworden, sondern auch ein schmerzliches Erlebnis, das lange nachwirken wird. Professionelle Unterstützung und die gesellschaftliche Sensibilisierung für solche Taten sind essenziell, um zukünftig solche Vorfälle zu verhindern.
Weitere Informationen zu den Vorfällen und den laufenden Ermittlungen finden Sie bei Focus, Die Presse und Welt.