Ab Montag, dem 10. Februar 2025, müssen Fahrgäste in mehreren Städten Baden-Württembergs mit erheblichen Einschränkungen im Busverkehr rechnen. Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks aufgerufen, um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Am ersten Streiktag sind die Städte Esslingen, Heilbronn, Neckarsulm und Schwäbisch Hall betroffen. Ein besonderes Augenmerk gilt den Warnstreiks, die am Samstag in Reutlingen und Schwäbisch Hall stattfinden werden. In Schwäbisch Hall ist zu erwarten, dass am Wochenende überhaupt keine Stadtbusse fahren werden, was einige Veranstaltungen wie den Gaildorfer Pferdemarkt beeinträchtigen könnte, jedoch keine großen Auswirkungen erwarten lässt. Auch andere Städte wie Schwäbisch Gmünd, Backnang, Waiblingen und Ludwigsburg werden von den Streiks betroffen sein. Dies berichtet SWR.

Die Streiks in Baden-Württemberg sind Teil einer größeren bundesweiten Bewegung, die auch die öffentlichen Verkehrsmittel in anderen Bundesländern betrifft. Besonders in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und angrenzenden Städten in Schleswig-Holstein kommt es zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Ver.di hat auch dort aufgrund ergebnisloser erster Tarifverhandlungen zu Warnstreiks aufgerufen. Die Auswirkungen sind in Städten wie Köln und Bonn deutlich spürbar, wo Stadtbahnen und Busse weitgehend ausfallen. Auch in Norddeutschland kann mit ähnlichen Einschränkungen gerechnet werden, wie Tagesschau berichtet.

Hintergrund und Forderungen

Die Warnstreiks sind eine Reaktion auf die ausstehenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die bereits seit einiger Zeit angestoßen wurden. In den Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft einen Lohnanstieg von 9% sowie eine Erhöhung von 100 Euro pro Monat für Auszubildende, was die Arbeitgeberseite als „unseriös“ bezeichnet. Die vierte Verhandlungsrunde findet am 13. Februar statt. Die Friedenspflicht ist am 31. Dezember 2024 ausgelaufen, was die Situation für die Beschäftigten in den verschiedenen Verkehrsunternehmen verschärft hat.

Die tariflichen Auseinandersetzungen betreffen rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Neben den Busfahrern in Baden-Württemberg sind auch Kommunalverwaltungen, Müllabfuhr und Straßenreinigung von den Streiks betroffen. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen können Bürger mit Einschränkungen bei der Müllabfuhr und der Straßenreinigung rechnen. Die Deutschen Bahn und andere Eisenbahnunternehmen sind von den Streiks jedoch nicht betroffen und verkehren weiterhin nach Fahrplan, wie VRR klarstellt.

Fahrgäste werden dringend gebeten, sich über mögliche Auswirkungen der Streiks bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen zu informieren und alternative Verbindungen zu planen. Dies gilt besonders, da aufgrund der Warnstreiks in vielen Städten ein geplanter Verkehrsfluss nicht gewährleistet werden kann und Fahrgäste mit längeren Wartezeiten oder fehlenden Verbindungen rechnen müssen.