Am Mittwoch, den 22. Januar 2025, wird der Bus-Streik in Baden-Württemberg fortgesetzt. Die Warnstreiks im privaten Bussektor wurden von der Gewerkschaft ver.di initiiert und bringen massive Einschränkungen für die Fahrgäste mit sich. Ein Sprecher der Gewerkschaft bestätigte, dass die Auswirkungen des Streiks ähnlich denen des Vortags sein werden, wo der Verkehr bei zahlreichen bestreikten Unternehmen im Großraum Stuttgart und Heilbronn komplett zum Erliegen kam, wie ZVW berichtet. Angesichts der laufenden Tarifrunde strebt die Gewerkschaft an, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

Die Schwerpunkte der Warnstreiks liegen sowohl in Württemberg als auch in Nordbaden, wobei betroffene Städte wie Schwäbisch Hall, Tübingen, Ludwigsburg, Karlsruhe, Sindelfingen und Heilbronn auf der Liste stehen. Im Großraum Stuttgart wird zusätzlich der Überlandverkehr gestört. Die Auswirkungen für die Fahrgäste variieren je nach Stadt und Region, abhängig von der Präsenz der beteiligten Unternehmen im Linienverkehr.

Einwohner und Fahrgäste stark betroffen

Insgesamt rechnen die Gewerkschaft und die örtlichen Verkehrsunternehmen mit einer hohen Anzahl an teilnehmenden Beschäftigten. Laut SWR könnten über 2.000 Beschäftigte an den beiden Streiktagen teilnehmen. Bereits vor zwei Wochen nahmen 2.000 Beschäftigte in rund 30 Betrieben an ähnlichen Aktionen teil. Auch in weiteren Städten wie Künzelsau, Neckarsulm und Neuenstadt, die alle im Heilbronner Kreis liegen, sind Ausfälle zu verzeichnen.

Die Ausfälle betreffen auch Ludwigsburg sowie einige Stadtteile im Rems-Murr-Kreis, zu denen Bietigheim-Bissingen, Waiblingen, Backnang und Schorndorf gehören. Auch in den Kreisen Esslingen und Böblingen sind die Fahrgäste von den Streiks betroffen, insbesondere in Städten wie Filderstadt-Bernhausen und Sindelfingen. Ein weiterer Brennpunkt sind die Regionen Karlsruhe, Rastatt und Pforzheim, wo ebenfalls Streiks durchgeführt werden.

Hintergrund und Forderungen

Die Warnstreiks sind Teil einer Tarifrunde, die unter dem Druck einer abgelaufenen Friedenspflicht seit dem 31. Dezember steht. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 9% für rund 9.000 Beschäftigte sowie eine monatliche Erhöhung von 100 Euro für Auszubildende bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Dies geht aus dem Bericht von Tagesschau hervor.

Die Arbeitgeber hingegen haben in der zweiten Tarifrunde lediglich einen Inflationsausgleich angeboten. Konkrete Angebote umfassten eine Lohnerhöhung von 3% ab April 2025 und den Vorschlag einer Inflationsausgleichsprämie von 600 Euro. Die Arbeitgeber sehen die Forderungen der Gewerkschaft als überzogen an, angesichts von Leistungskürzungen, sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 31. Januar 2025 angesetzt. Bis dahin sind weitere Arbeitsniederlegungen in verschiedenen Bundesländern, darunter auch in der Metall- und Elektroindustrie, zu erwarten. Der Protest im öffentlichen Personennahverkehr ist somit Teil eines breiteren Trends, bei dem Beschäftigte in mehreren Branchen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne eintreten.